American Football sind – das darf man so mal sagen – eine Kult-Band in hornbebrillten Emo-Kreisen. Der aus Champaign-Urbana, Illinois stammende Vierer hat mit den Kinsella-Cousins Mike und Nate zwei Typen in ihren Reihen, die unter anderem mit Bands und Projekten wie Owen, Cap’n Jazz, Owls, Joan Of Arc, Their / They’re / There und Make Believe ihr ganz eigenes Stück Musikgeschichte geschrieben haben.
Mit American Football nahmen sie 1999 für das Label Polyvinyl ein Album auf. Abseits der wuseligen, kruden, schrägen, irrwitzigen Projekte, die die Kinsellas sonst so betrieben haben, traten sie hier ein Stück zurück und formten neun ruhige, fein ziselierte Stücke, die Emo von allen heulsusigen Klischees und Pop-Punkismen befreite. Da es für die nächsten 17 Jahre das einzige Album von American Football blieb, erlangte es über die Jahre einen immer größeren Kultstatus.
Tatsächlich nimmt die Band in der gleichen Besetzung mit nahezu gleichem Artwork und gleichem Albumtitel – nämlich keinem – 2016 den Faden wieder auf. Erneut gibt es neun fein austarierte Songs zwischen Emo, Math-Rock und Indie. Unaufgeregt und wunderschön.
Die gute Nachricht ist, dass wir nicht erneut 17 Jahre warten müssen, bis American Football nachlegen – sondern dass sie es jetzt schon tun. Am 22. März soll “American Football” (LP3) erscheinen – erneut über Polyvinyl. Darauf zu Gast sind gleich drei Gastsängerinnen: Paramores Hayley Williams, Slowdives Rachel Goswell und Land Of Talks Elizabeth Powell.
Mit “Silhouettes” gibt es nun auch schon einen neuen Song zu hören. Das 7:21 Minuten lange Stück beginnt ganz sacht mit Glockenspiel, das innerhalb des Songs immer wieder im Hintergrund zu hören ist.
Vorbestellen kann man das Album bereits als Doppel-LP, LP, CD, Tape und digital via Polyvinyl.