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Charlie Benante (Anthrax) über Spotify: "Dort geht Musik hin, um zu sterben."

Charlie Benante von Anthrax

»Es gibt keine Musikindustrie«
Anthrax-Schlagzeuger Charlie Benante kritisiert Streamingplattformen in einem neuen Interview scharf: “Die haben uns so sehr gefickt, ich weiß nicht, wie wir da wieder rauskommen sollen.”
Anthrax (Foto: Nuclear Blast)
Anthrax (Foto: Nuclear Blast)

Charlie Benante ist wütend und damit sicherlich nicht der Einzige. In einem neuen Interview mit The Irish Times äußert sich der Anthrax-Schlagzeuger zur Situation der heutigen Musikindustrie und wie Streaminganbieter Bands und Künstler:innen schamlos ausbeuten.

Zum 40-jährigen Bandjubiläum von Anthrax kommt schnell die Frage auf, inwiefern sich die Industrie innerhalb dieser langen Zeitspanne verändert habe. Benante antwortet trocken mit: „Es gibt keine Musikindustrie. Das hat sich verändert.“ Die Zeiten hätten sich verändert, die Musikindustrie habe es von allen am härtesten erwischt und das Schlimmste daran sei, dass niemand etwas dagegen unternehme. „Unterbewusst ist das wahrscheinlich der Grund, weshalb wir nicht alle drei Jahre eine Platte machen, denn ich möchte nicht alles umsonst rausgeben“, so Benante.

Weiterführend findet der 61-Jährige klare Worte für Streaminganbieter wie Spotify und Co.: „Es ist praktisch wie Stehlen. Die Leute, die Spotify führen, stehlen von den Künstler:innen. Ich habe Spotify nicht abonniert. Ich denke, dort geht die Musik hin, um zu sterben.“

Der Schlagzeuger aus New York machte außerdem deutlich, wie sehr vor allem US-Bands unter dem Streaming-System leiden: „Als Künstler:innen haben wir keine Krankenversicherung, wir haben nichts. Die haben uns so sehr gefickt, ich weiß nicht, wie wir da wieder rauskommen sollen. Du kannst wahrscheinlich mehr Geld verdienen, wenn du an der Ecke Limonade verkaufst.“

In seiner scharfen Kritik am Umgang mit Mediatisierung, die vor allem die Musikindustrie Anfang der 2000er betrafen, unterstützt er Metallica, die Napster wegen Urheberrechtsverletzung verklagten und daraufhin Gegenwind von Fans bekamen. Dazu nimmt er wie folgend Stellung: „Sie hatten absolut recht. Du siehst ja, wo es hingeführt hat […] Sie haben ihre Kunst beschützt, ihr intellektuelles Eigentum, damit nicht irgendein Arschloch kommt und die Kunst stiehlt.“ Für die Kritiker hat er ebenfalls noch etwas parat: „Die Leute wissen nichts darüber. Nur wenn du so gelebt hast wie wir und gemacht hast, was wir tun, kannst du das kommentieren.“

Da Bands im UK auch offenbar immer weniger mit ihrer Musik verdienen, aber die Kosten für Touren steigen, startete Kate Nash erst kürzlich einen Account auf Onlyfans, einer kostenpflichtigen Plattform, auf der häufig erotische Fotos und Videos bereitgestellt werden. Dort teilt sie mit Usern für rund 9 Euro im Monat Bilder ihres Allerwertesten und hofft so, weiterhin faire Gagen für ihr Tourteam zahlen zu können.

Streamingdienste wie Spotify stehen bereits seit längerem in der Kritik, da die Bezahlung der Künstler:innen einem Hungerlohn entspricht: Gerade einmal 0,3 Cent erhalten Künstler:innen pro Stream, im vergangenen Jahr änderte Spotify dazu noch seine Strategie und zahlt Künstler:innen seitdem erst ab 1000 erreichten Streams überhaupt Geld aus.

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