Beschreibung
Inhalt der Augabe
Titelstory: Quicksand
Die Zeit ist immer reif für ein Comeback, das sich lohnt. Live sind die New
Yorker Post-Hardcore-Ikonen Quicksand schon länger wieder aktiv. Mit „Interiors“
gibt es nun auch ein neues Album, 22 Jahre nach dem Vorgänger. Wir sprachen mit
Sänger/Gitarrist und musikalischem Multitasker Walter Schreifels und riefen bei
Bassist Sergio Vega im Familienurlaub daheim in Brooklyn an, um uns erklären zu
lassen, wie es zu der Platte kommen konnte, welchen Einfluss Produzent Will Yip
hatte, wie ernst die Texte sind und warum auf Interiors ein Mann fehlt.
Titelstory: Anti-Flag
Schon okay, dass Punk nicht cool ist, Anti-Flag machen trotzdem weiter. Die
Amerikaner haben schon zu viele Präsidenten kommen und gehen sehen, um gerade
jetzt in Panik auszubrechen, und zu idealistische Ziele, um nicht im Zweifel
aufs kleinere Übel zu setzen. Ihr neues Album „American Fall“ soll zweieinhalb
Jahre nach „American Spring“ bloß nicht als Soundtrack zum Untergang verstanden
werden, sondern als eine Erinnerung daran, dass der Kampf gegen den Status quo
weitergeht. Je poppiger die Songs, desto lebendiger die Hoffnung.
Themeninterview: Lee Ranaldo
Als Jugendlicher träumte Lee Ranaldo von Pferdestärken unter der Motorhaube, um
ihn in den Genuss der amerikanischen Weite zu bringen. Heute vertraut er lieber
auf die Kraft seiner Oberschenkel, wenn es darum geht, seine Umgebung nachhaltig
zu entdecken. „Fahrräder sind Freiheitsmaschinen“, sagt der frühere
Sonic-Youth- Gitarrist. Sein neues Hobby war schon immer umweltverträglich,
sportlich und gesund, jetzt ist es plötzlich auch noch hip und cool.
William Patrick Corgan
Die Veränderung ist nicht nur der neue Name auf dem Cover: Mit der Solo-
Akustikplatte „Ogilala“ hat Billy Corgan sich und seine Heimat wiederentdeckt.
Dafür musste der Smashing-Pumpkins-Frontmann erst raus aus seinem
alten Leben, auf die Straße. Am Ende des Weges standen die Versöhnung mit
alten Weggefährten, ein frisches Bewusstsein für die ländlichen USA und
die Bedeutung des Amerikanischen Traumes, und ein großer Umbruch:
Der große Strippenzieher William Patrick Corgan hat keinen Plan mehr.
Beck
Eine Rückenverletzung hatte Beck zwischenzeitlich außer Gefecht gesetzt,
sein musikalischer Output reduzierte sich auf ein Minimum. Mit seinem
letzten Album „Morning Phase“ gelang ihm 2014 ein spektakuläres Comeback,
das von drei Grammys gekrönt wurde. Dass seine Kreativität gerade einen
neuen Zenit erreicht hat, beweist er nun mit seinem Album „Colors“: ein
farbenfrohes Pop-Album, mit dem er sich wieder einmal neu erfindet.
Brand New
Die Fiktion steckt nicht nur im Titel der unwahrscheinlichsten Veröffentlichung des Rockjahres 2017, sie ist
auch gezwungenermaßen unser Weg, sich dem fünften Album von Band New zu nähern. Zu „Science Fiction“
gibt es keine Interviews und mehr Rätsel als Infos. Das passt nicht nur zum Album, sondern zur gesamten
Bandgeschichte, die sehr bald zu Ende erzählt sein könnte. Grund genug, dem Quartett aus Long Island ein
Forum zu geben – buchstäblich.
Kettcar
Nach fünf Jahren Pause und dem befreienden Soloalbum von Sänger Marcus Wiebusch kehren
Kettcar mit dem politischsten Album ihrer Geschichte zurück, um sich offensiv den
Themen unserer Zeit zu stellen. Warum die Zukunft der Band eine Weile auf der Kippe stand,
diese existenzielle Krise letztlich dafür sorgte, dass sie mit „Ich vs. Wir“ gestärkt daraus
hervorgehen konnte und welchen Anteil Friedrich Schiller am Neustart hatte, erfuhr Jens Mayer
im langen Gespräch mit Wiebusch in Hamburg.
Converge
Zwischen Familienplanung, Restauration des eigenen Backkatalogs und Nebenprojekten
ist schon manch andere Band unwillentlich in den Status der
Musealisierung eingetreten, weswegen „The Dusk In Us“ zunächst ein beruhigendes
Signal in Richtung Fans sendet. Abseits davon bleiben Converge aber
weit davon entfernt, mit ihrem neunten Album für Entspannung zu sorgen:
Jacob Bannon reißt alte Wunden auf, der Rest der Band eskaliert dazu – nicht
obwohl, sondern gerade weil sie in den vergangenen Jahren gereift sind.
Back To ’97: Incubus
Als die Kalifornier Incubus im September 1997 ihr zweites Album
„S.C.I.E.N.C.E.“ veröffentlichen, befindet sich die Welt der Rockmusik gerade
auf der Suche nach einem neuen Stil. Der Grunge hat zu diesem Zeitpunkt
seinen Zenit überschritten und wird von der Industrie mit immer nichtssagenderen
Bands komplett verwässert. Könnten Incubus womöglich die Rolle
als Prototyp für die erste Rock-Generation nach Nirvana & Co. einnehmen
und dabei ausgerechnet Funk-Metal zum nächsten großen Ding und dem
Soundtrack einer neuen Jugend auf bauen?
Back To ’97: The Verve
Aus den Trümmern der Band gründet Richard Ashcroft The Verve noch
einmal neu, er schreibt nun auch Hits, vertraut dann weiter auf die Gitarrenkünste
von Nick McNabe. Auf wundersame Weise kombiniert das Album
den psychedelischen Rock mit Ashcrofts großartigen Balladen. So entsteht
genau der moderne Großstadtblues, den sich der Sänger vorgestellt hatte.
Weitere Themen
The Bronx, Kurt Vile & Courtney Barnett, And So I Watch You From Afar, The Used, Trivium, Circa Survive, Collapse Under The Empire, Kaffkönig, Katla, Electric Eye, Julien Baker, Stick To Your Guns, Nic Cester, Stone Temple Pilots
Auf dem Sprung
Mit Swedish Death Candy, Korrupt,
Phoebe Bridgers, Paceshifters & Sciatic
Nerve.
Display
Plattenrezensionen von CD bis Vinyl, außerdem alle wichtigen Reissues und Film-Reviews.
Beilage: Walter Schreifels – „United By Walter – The Music Of Walter Schreifels“
Tracklisting
- Quicksand – Illuminant
- Warzone – As One
- Gorilla Biscuits – Start Today
- Youth Of Today – Disengage
- Vanishing Life – Realist
- Vanishing Life – Forgiven/Forgotten (Angel Olsen)
- Dead Heavens – Away From The Speed
- Dead Heavens – Isn’t Wrong
- Walking Concert – The Animals
- Walter Schreifels – Pushed Too Far / Friends Like You (Sick Of It All Medley)
- Walter Schreifels – Don’t Gotta Prove It (CIV)
- Walter Schreifels – Open Letter