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Label Arctic Rodeo Recordings stellt nach 19 Jahren den Betrieb ein

Das Ende von Arctic Rodeo

Indie in Reinkultur
Das Hamburger Independent-Label Arctic Rodeo stellt nach 19 Jahren seine Aktivitäten ein. Seit 2005 hatten hier unter anderem Walter Schreifels, Matt Pryor und Jawbox veröffentlicht.
Frank Georgiadis und Frederic Klemm 2009 in New York (Credit: Arctic Rodeo)
Frank Georgiadis und Frederic Klemm 2009 in New York (Credit: Arctic Rodeo)

Am Anfang von Arctic Rodeo Recordings stand 2005 eine waghalsige Idee der beiden Freunde Frank Georgiadis und Frederic Klemm: Mitten in der Krise der Musikindustrie in den Zweitausendern, zwischen Napster und iTunes, gründeten sie ein Label, das das physische Format Vinyl in den Mittelpunkt stellte – lange vor dessen großem Revival in späteren Jahren. 19 Jahre und insgesamt 92 Releases später wird Arctic Rodeo nun seinen Betrieb einstellen und plant keine weiteren Veröffentlichungen. Bis auf weiteres sollen aber die existierenden Bestände noch verkäuflich sein.

 

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Als Anlass für die Auflösung des Labels nennen die beiden Gründer verschiedene Gründe. “In den letzten Jahren hat sich mit Blick auf Arctic Rodeo leider einiges geändert. Die Strukturen der Musikbranche an sich, aber auch das familiäre und berufliche Umfeld”, sagt Georgiadis dazu. Die Prioritäten hätten sich zuletzt verschoben und es sei zunehmend schwieriger geworden, die Energie und Zeit für den professionellen Betrieb eines Labels zu finden. Für ihn und Klemm wäre Arctic Rodeo stets ein Leidenschaftsprojekt gewesen, das ganz im traditionellen Sinne eines Independent-Labels ohne Abhängigkeit von Profiten funktionieren sollte.

Veröffentlicht hatten auf Arctic Rodeo seit 2005 vor allem Künstler:innen aus den Bereichen Punk, Post-Hardcore und Emo, darunter der Get Up Kids-Sänger Matt Pryor (sowohl solo als auch mit seiner Band The New Amsterdams), Walter Schreifels von Quicksand oder mehrere Projekte aus dem Umfeld von Texas Is The Reason und Jawbox. Letztere veröffentlichten nach ihrer Reunion 2019 auch diverse Platten über das Label. Zum Ende von Arctic Rodeo äußerten deshalb auch viele der dort ansässigen Acts ihre Dankbarkeit. So kommentierte beispielsweise Walter Schreifels: “Entgegen aller Wahrscheinlichkeit hat Arctic Rodeo seine Mission auf wundersame Weise erreicht, was immer ein guter Zeitpunkt ist, die Bühne zu verlassen.” Zack Barocas von Jawbox sprach von einem “unschätzbaren Beitrag”, den das Label für die Musikszene geleistet habe.

Dass Arctic Rodeo seinen Betrieb einstellt, bedeutet in erster Linie, dass keine neuen Platten mehr veröffentlicht oder hergestellt werden, einen kleinen Lichtblick gibt es für Fans jedoch: Der Onlineshop des Labels bleibt vorerst online und verkauft die bestehenden Releases dort ab sofort zum Sonderpreis und solange der Vorrat reicht.

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