Sie wollen doch nur spielen. Ein Haufen Mädchen durchbricht in einem Werbespot sämtliche Stereotypen und greift zum Werkzeug anstatt zur Barbypuppe. In liebevoller Kleinarbeit baut die Gruppe eine Kettenreaktion-Maschine nach dem Vorbild Rube Goldbergs. Eigentlich nett anzusehen. In der Diskussion steht allerdings weniger das Bildmaterial, sondern was die Zuschauer auf die Ohren bekommen. Die Beastie Boys drohen der Spielzeugfirma GoldieBlox mit einer Klage, weil diese ihren Song “Girls” für die Werbung verwendet. Die Firma ist sich jedoch keiner Schuld bewusst.
Eigentlich besagt Adam Yauchs Testament, dass das Nutzen von Beastie-Boys-Songs für Werbeclips streng verboten ist. Das Urheberrecht wird allerdings nicht verletzt, wenn es sich bei einem Song eindeutig um eine Parodie handelt. Dann tritt die Doktrin des “Fair Use” in Kraft. Genau darauf beruft sich GoldieBlox. Offensichtlich wurde der Titel “Girls” neu aufgenommen und die Lyrics wurden abgewandelt: “Man hört Mädchen eine Hymne singen, in der sie ihre umfassenden Fähigkeiten feiern – genau das Gegenteil der Nachricht, die das Original vermittelt”, heißt es im Verteidigungsschreiben. Der neue Song prangere die sexistische Botschaft der Vorlage an und “verfolgt das Firmenziel, mit geschlechtsspezifischen Stereotypen zu brechen und junge Mädchen dazu zu ermutigen, sich mit Dingen zu beschäftigen, die ihren Intellekt herausfordern, insbesondere in den Feldern der Wissenschaft, Technik und Mathematik”. Im Internet erfreut sich der Werbeclip großer Beliebtheit. Mehr als acht Millionen Mal wurde das Video bisher auf Youtube angeklickt.