Was für ein Glück es doch ist, am Leben zu sein. Dieser Satz prägt sich unweigerlich in Denken und Fühlen ein, nachdem “Elephant Gun” gezeigt hat, wie man Feste feiert, die man nicht so schnell vergisst. Zach Condon und seine Musiker liefern dabei einen Gegenentwurf zu den “dicke Schlitten, dicke Ärsche”-Partys auf MTV, indem sie sich einfach fallen lassen, sich der Flügel verleihenden Melodie des Songs hingeben. Mit Seeluft im Haar und der untergehenden Sonne im Herzen steht Condon irgendwann in diesem schwach beleuchteten Raum und singt, dass einem die Tränen kommen. Die Party-Crew tut ihr übriges. Ein erhabener Moment. Das ist das Leben.
Allein auf weiter Flur zeigt sich der Beirut-Junge dagegen zuerst im Blogotheque-Video zu “Nantes”. Der live aufgenommene Bilderreigen beginnt in der höchsten Etage eines alten Gebäudes, das ebenso viel Erfahrung ausstrahlt, wie die in alten Traditionen verwurzelte Musik Condons. Aus weiter Ferne vernimmt man Musik, während der Protagonist die ersten Zeilen des Songs aus den Untiefen seiner Seele zum Vorschein bringt. Als er die Stufen der ersten Treppe hinuntersteigt wird klar, dass einige Etagen tiefer seine Band auf ihn wartet. Mit jedem Schritt nähern sich Musik und Gesang weiter an. Als würde Condon das christliche Weltbild auf den Kopf stellen und sich immer weiter nach unten in Richtung Himmel bewegen.