Einen Kreativ-Schub hatte Corgan zu diesem Zeitpunkt dringend nötig: Die Arbeiten an seinem geplanten Smashing Pumpkins-Album “Day For Night” steckten in einer Sackgasse. “Ich war an diesem Punkt nicht mal mehr sicher, ob ich überhaupt noch Musik machen wollte”, erzählt Corgan.
Corgan macht einen radikalen Schnitt: Er verwirft das Pumpkins-Album komplett und macht sich auf eine dreiwöchige Reise quer durch die USA, lässt sich treiben, ohne Ziel. Die ökonomische Tristesse des Landlebens im Mittleren Westen und Südwesten der USA weckt bei ihm die Erinnerung an etwas Verlorengegangenes: Corgan spürt wieder jene Idee des Amerikanischen Traums, mit der er einst begonnen hatte Musik zu machen. “Ich musste mich mit diesem Mythos erst einmal wieder versöhnen. An einem gewissen Punkt fragst du dich, ob er überhaupt von Bedeutung ist. Ist er ein Phantom, ist er echt?”
Welche Skrupellosigkeit für Corgan in der Idee des Amerikanischen Traums steckt, warum “Ogilala” unter dem Kürzel “WPC” erscheint, das für seinen von ihm heute verwendeten Geburtsnamen William Patrick Corgan steht, und wie die Arbeit mit Produzenten-Legende Rick Rubin die Platte beeinflusste, lest ihr ab dem 25. Oktober in einer ausführlichen Geschichte in VISIONS 296.
Aus dem am 13. Oktober bei BMG/Warner erschienenen Album hatte Corgan vorab bereits die Songs “Aeronaut” und “The Spaniards” ausgekoppelt. Im Song “Processional” ist auch Corgans lange entfremdeter Ex-Smashing-Pumpkins-Gitarrist James Iha zu hören, mit dem sich Corgan 2016 versöhnt hatte.
Zum Album erscheint auch ein begleitender Stummfilm namens “Pillbox”, bei dem Corgan Regie geführt hatte und der von den Songs der Platte untermalt wird. Dieser hatte bereits Anfang des Monats seine Kinopremiere gefeiert.