So ganz klar wird nicht, was Björk uns mit dem Video sagen will, in dem sie eine knappe halbe Minute lang über eine Landstraße in Island ruckelt, ohne etwas zu sagen, während ihr neuester Song ‘Crystalline’ dazu aus dem Radio ruckelt. Es gibt sicher feierlichere Wege, Musik vorzustellen, an denen man immerhin ein paar Jahre lang gearbeitet hat, aber dafür ist dann eben das fertige Album da (und nebenbei beruhigt es das Weltbild, dass Björk noch während der unspektakulärsten Autofahrt eine Winterjacke wie vom Jupiter trägt).
Björk – Road To Crystalline
Auf ihrer frisch modernisierten Website erklärt die Künstlerin, dass ihr neues Album ‘Biophilia’ eine Art Fortsetzung von ‘Volta’ sei, ‘nur während es bei 'Volta' eher um Anthropologie ging, fehlen diesmal die Menschen. Aber beide Alben zoomen raus bis zu den Planeten und rein bis zu den Atomen. Es geht um ein Verständnis für Klang und dafür, wie Klang sich bewegt, wie Noten sich in einem Raum verhalten, wie sie von Objekten abprallen. So ähnlich wie Planeten oder mikroskopisch kleine Teile eben.’ Um das selbst auch zu verstehen, hat sich Björk mit ihrer Musik nach draußen gesetzt. ‘Ich wollte mich nicht von bestimmten Programmen einengen lassen, sondern die Elektronik für meine Gefühle und Ideen nutzen. Die moderne Technik macht es mir zum Glück möglich, impulsiv zu sein, sowohl auf der Bühne als auch beim Songschreiben.’
Wann genau ‘Biophilia’ erscheint, ist noch nicht bekannt. Bis dahin stellt Björk allerdings regelmäßig neue Informationen auf ihre Homepage, deren spacig klare Linien aufs Konzept des neuen Albums einstimmen sollen.