Björk ist schon lange bekannt als Künstlerin, die sich für den Umweltschutz engagiert und die Auseinandersetzung mit Ökosystemen auch immer wieder in ihrer Musik thematisiert. Im Streit um Fischfarmen in der Nordsee, der in ihrer Heimat Island aktuell für Debatten sorgt, hat sie nun ebenfalls Stellung bezogen. Konkret geht es dabei um Lachsfarmen in isländischen Fjordgebieten, die von norwegischen Firmen betrieben werden. Kritisiert wird dabei nicht nur die lebensunwürdige Züchtung der Tiere, sondern vor allem der zerstörerische Effekt auf Flora und Fauna in den Fjorden. Zur Unterstützung einer Klage gegen die Farmen will Björk nun am 9. November eine Charity-Single veröffentlichen.
“Oral”, so der Name des Songs, stammt in seiner Ursprungsfassung bereits aus der Zeit zwischen “Homogenic” und “Vespertine”, passte laut Björk aber stilistisch auf keines ihrer Alben. Zwischenzeitlich soll auch die Demo des Stücks verloren gegangen und erst vor kurzem wieder aufgetaucht sein. Die fertige Fassung der Single entstand nun mit Unterstützung der spanischen R’n’B-Künstlerin Rosalía, deren Musik laut Björk gut zum Dancehall-artigen Stil des Songs passte. Da das Problem des industriellen Fischfarmings auch in Argentinien und Chile ein großes Problem darstellt, erhofft man sich durch die Zusammenarbeit mit einer spanischsprachigen Musikerin außerdem eine größere Aufmerksamkeit für die dortigen Missstände.
Obwohl “Oral” inhaltlich nicht direkt von den Zwecken beeinflusst ist, denen er zugutekommen soll, fügt sich die Single doch in eine Reihe von Releases, mit denen Björk nicht nur für Umweltthemen Einsatz zeigt. 2007 widmete sie den “Volta”-Song “Declare Independence” den Unabhängigkeitsbewegungen von Grönland und den Faröerinseln, außerdem setzten sich ihre Alben “Biophilia” (2011) und “Fossora” (2022) auf unterschiedliche Weise mit Naturräumen auseinander. Björk selbst engagiert sich neben der Musik für diverse ökologische Initiativen.