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Placebo: Brian Molko muss wegen Verleumdung von Giorgia Meloni vor Gericht

Wegen Beleidgung von Giorgia Meloni

Verfahren gegen Brian Molko eingeleitet
Der bereits 2023 angeklagte Placebo-Frontmann Brian Molko muss vor Gericht erscheinen, weil er die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni beleidigt haben soll. Ihm droht wohl eine vierstellige Geldstrafe.
Im Rechtsstreit mit der italienischen Ministerpräsidentin: Frontmann Brian Molko von Placebo, 2023 in Nyon (Foto: picture alliance/KEYSTONE | LAURENT GILLIERON)
Im Rechtsstreit mit der italienischen Ministerpräsidentin: Frontmann Brian Molko von Placebo, 2023 in Nyon (Foto: picture alliance/KEYSTONE | LAURENT GILLIERON)

Gegen Placebo-Frontmann Brian Molko ist wegen “Missachtung der Institutionen” laut der italienische Tageszeitung La Stampa ein Verfahren eingeleitet worden, nachdem er 2023 die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni als „Faschistin“, „Rassistin“ und “Stück Scheiße” bezeichnet haben soll. Das Vergehen wird in Italien zwischen 1.000 und 5.000 Euro geahndet. La Stampa zufolge ist “das betreffende Verbrechen Gegenstand einer direkten Vorladung vor Gericht”.

Bereits vor anderthalb Jahren leitete die Turiner Staatsanwaltschaft eine Untersuchung zu den Vorwürfen ein und reichte anschließend Klage gegen Molko wegen Verleumdung ein, nachdem der Placebo-Sänger und -Gitarrist während eines Konzerts Meloni von der Bühne des Stupinigi Sonic Park in Nichelino (Turin) vor etwa fünftausend Fans verbal angriff. “Giorgia Meloni, ey. Stück Scheiße, Rassistin, Faschistin, fick dich!”, skandierte er unter dem Beifall des Publikums auf Italienisch. Eigentlich gilt bei Shows von Placebo eine “No phone policy”, was Molko vor seinem Statement nochmal betonte. Ein Fan filmte den Vorfall allerdings mit.

Brian Molko gegen Melonis queerfeindliche Politik

Meloni ist die Vorsitzende der Partei “Fratelli d’Italia“, die Italiens rechtsorientierteste Regierung mit neofaschistischen Wurzeln seit dem Zweiten Weltkriegs anführt. Sie gewann die Wahlen 2022 als erste Frau mit ihrer einwanderungsfeindlichen Politik und ihren Plänen, die Rechte von LGBTQ einzuschränken. Molko gilt als Verteidiger von LGBTQ-Rechten und wird des Öfteren auch als queere Musikikone der 90er und 00er angesehen. Noch während desselben besagten Auftritts 2023 machte sich der Placebo-Frontmann für den Schutz der Rechte von nicht-binären und transsexuellen Menschen stark.

In der Vergangenheit hatte Meloni bereits mehrfach rechtliche Schritte gegen Personen einleitet, die sie öffentlich kritisieren. Am prominentesten Journalist und Anti-Mafia-Schriftsteller Roberto Saviano (“Gomorrha”), der sie vor einigen Jahren im Fernsehen als “Bastard” bezeichnete. Meloni hatte damals gesagt, dass Rettungsboote, die versuchen, Flüchtlinge zu retten, versenkt werden sollten. Saviano drohten im Zuge einer Verurteilung wegen Verleumdung sogar bis zu drei Jahre Gefängnis. Im Oktober 2023 wurde er dann zu einer Geldstrafe von 1.000 Euro auf Bewährung verurteilt. Von einem ähnlichen Urteil ist also auch im Falle Molkos auszugehen.

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