Anlässlich des Verbraucherschutztages haben Bündnis 90/Die Grünen eine Aktion gestartet, die für den Schutz der privaten Sicherheitskopie von CDs werben soll. Mit E-Cards sollen die Plattenfirmen dazu gebracht werden, ihre CDs so zu veröffentlichen, dass sie auf jedem Player abgespielt werden können. Dies scheitert heutzutage immer häufiger an gewieften Kopierschutz-Techniken, die beispielsweise ein Abspielen der CD am Computer verhindern.
Weiterhin fordert die Partei, den Käufern eine bestimmte Anzahl von Kopien zur privaten Nutzung zu erlauben. Dies ist grundsätzlich im Urheberrecht erlaubt.
Gerd Gebhard, der Vorsitzende der deutschen Phono-Verbände, wirft der Partei in einem offenen Brief nun vor, dass sie zum Brennen ermuntert. Gebhard weiter: “Die Schere zwischen Musikkopien auf CD-Rohlingen und verkauften Original-Tonträgern geht immer weiter auseinander. Dabei hat das Kopieren in Deutschland nichts mit der viel zitierten Sicherheitskopie vom eigenen Original […] zu tun, sondern ist eindeutig ein bequemer Kaufersatz.”
Gebhard machte den Grünen weiterhin den Vorschlag, dass sie nicht nur über die Musikindustrie reden sollten, sondern auch mit ihr. Dadurch hätte man die Möglichkeit, den Initiatoren der Kampagne aufzuzeigen, wie drastisch die Forderung zum Brennen ist, beziehungsweise welche Folgen solch eine Aufforderung angesichts sinkender Absatzzahlen und Massenentlassungen bei den Labels hat.