Nach dem tragischen Tod von Chris Cornell am 18. Mai hatte Tom Morello Ende des gleichen Monats bei der Beerdigung seines Audioslave-Kollegen eine berührende Grabrede gehalten.
Diese veröffentlichte Morello nun auf der Facebook-Seite seines verstorbenen Freundes als Text. “Ich möchte alle Anwesenden heute bitten, in Erinnerung an den großen Chris Cornell zwei Schwüre zu leisten”, heißt es darin unter anderem. “Schwören wir erstens, dass wir bedingungslos seine Familie unterstützen werden, vor allem seine drei wundervollen Kinder. […] Und schwören wir uns zweitens gegenseitig etwas. Seht nach rechts, seht nach links. Wenn ihr euch je in einem Moment der Traurigkeit und des Zweifels wiederfinden solltet, wenn ihr abstürzt, wenn ihr depressiv seid, wenn ihr Ärger habt, wenn ihr das Gefühl habt, ihr könntet vom Drahtseil des Lebens rutschen, in diesem Moment könnt ihr die Person anrufen, die gerade neben euch sitzt, könnt mich anrufen. Verpflichten wir uns in Chris’ Namen dazu, aufeinander Acht zu geben.”
Morello zitierte auch einen Song von Cornell und sprach in seiner Rede davon, wie er gemeinsam mit der Grunge-Ikone Musik gemacht habe, wie dieser seine Drogensucht überwunden und sich gefangen habe, und was er für ein liebender Vater gewesen sei. Die gesamte Rede findet ihr unten.
Parallel veröffentlichte die Polizei von Detroit ihren vollständigen Bericht zum Tod von Cornell. Wie The Detroit News berichten, gelangten mit dem Bericht unter anderem Fotos des Hotelzimmers an die Öffentlichkeit, in dem Cornell sich das Leben genommen hatte. Zudem enthielten die Dokumente ergänzende Details wie einen Anruf von Cornells Witwe Vicky beim Hotel. Auch das Protokoll der Polizeibefragung von Cornells Bodyguard Martin Kirsten kann mittlerweile eingesehen werden; es räumt diverse Zweifel aus, die Skeptiker hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs rund um Cornells Tod geäußert hatten und die die Polizei kürzlich bereits zurückgewiesen hatte. Demnach gebe es keine offenen Fragen oder Widersprüche in dem Fall mehr. Auch der Notruf beim Rettungsdienst aus der Nacht von Cornells Tod steht online.
Vicky Cornell hatte einen absichtlichen Suizid ihres Ehemannes angezweifelt und eine Überdosis eines Beruhigungsmittels für die suizidalen Gedanken des Verstorbenen verantwortlich gemacht. Der zuständige Gerichtsmedizinier hatte Cornells Tod später trotz in dessen Blut nachgewiesenen Medikamenten als Suizid und nicht als Unfall gewertet. Vicky Cornell bekräftigte später erneut ihre Sicht der Dinge.