Bis das “Easy”-Sample und damit auch der Song auf “Raop” (steht für Rap und Pop) zu hören ist, hat Cro bereits bewiesen, dass er rappen kann, hat aber auch drei der besten Albumtracks schon verfeuert. Mit anspruchsvollem (Doubletime-)Rap im “Intro”. Mit einer Hommage an den “King Of Rap”, Kool Savas, dem Major-Label-Diss und tollem Flow in “King Of Raop”. Und natürlich mit “Easy”, dem deutschsprachigen Rap-Hit des Jahres (auch wenn er eigentlich aus 2011 ist), den man mittlerweile leider zwischen “Leider geil” und den Atzen auf der Kirmes hören kann, der aber trotz Dauerrotation ein Hit bleibt. Bis dahin ist “Raop” wirklich gut, das folgende “Geile Welt” und ein paar weitere Tracks mit Auto-Tune-Gesang und beinahe dudelnder Dauerfröhlichkeit stehen dagegen aber stark im Schatten und driften Richtung Mainstream-Pop ab. Das vom Piano-Beat getriebene und mit Eminem-Sample versehene “Meine Zeit” ist eine Ausnahme dieser Regel.
Cro leiht sich Samples bei Iggy Pop und den Kilians, gönnt seinen HipHop-Helden Max (Herre), Sam(my Deluxe) und Jan (Delay) eine Zeile und bringt ein Geheimnis des neuen Deutschrap-Booms, der vor allem an Marteria, Casper und nun eben Cro festzumachen ist, mit seiner Leichtigkeit und folgender “King Of Raop”-Zeile (vermutlich unbewusst) auf den Punkt: “Und plötzlich macht dir das Rap-Ding fun, ist echt entspannt.”
“King Of Raop” ist kein Album für die Ewigkeit, liefert aberein paar gute Songs für einen unbekümmerten Sommer. Dazu passt die gestern gestartete Drei-Singles-Offensive, die Cro zusammen mit dem Stuttgarter Indie-Label Chimperator ausgeheckt hat, dem er trotz des Wettbietens zweier Major-Label treu geblieben ist. Nach “Du” erscheint heute “King Of Raop” als Download, das zugehörige Video feiert jetzt bei uns Premiere. Darin ist Cro unter anderem im VISIONS-Autogrammstand bei Rock am Ring zu sehen.