Bereits um 13 Uhr sollen die ersten Fans vor der Berliner Columbiahalle eingetroffen sein, denn die Nachricht, dass Placebo im Rahmen des einjährigen Geburtstags der o2 Music-Flash-Reihe, gleichzeitig Tag der Veröffentlichung ihres neuen Albums “Meds” ein Gratis-Konzert geben würden, hatte sich schnell herumgesprochen. So kam es dann auch, dass gegen 19 Uhr der Columbiadamm vor der Halle für zwei Stunden halbseitig abgesperrt werden musste.
Dieser Besucherandrang veranlasste letztendlich auch die Veranstalter dazu, den Einlass auf 19:30 Uhr nach vorne zu verlegen. So war die Halle um 21 Uhr mit 3000 Menschen brechend voll, und weiteren 1000 willigen Konzertbesuchern konnte kein Einlass mehr gewährt werden. Aber das gehört zu dieser Reihe, die auf der Spontaneität der Musikfans setzt.
Die Glücklichen in der Halle freuten sich. So wurden bereits Slut, die das Vorprogramm mit ihrer eigenwilligen Interpretation des Brecht/Weill-Klassikers “Dreigroschenoper” bestritten – das ansonsten nur in ihrer Heimatstadt Ingolstadt aufgeführt werden soll -, frenetisch bejubelt. Auch wenn es ein wenig ungewohnt war Sänger Chris Neuburger zum üblichen Bandsound die Texte der “Seeräuber Jenny” oder “Wovon lebt der Mensch?” intonieren zu hören. Reizvoll und unterhaltsam war es allemal – und musikalisch sowieso wie immer überragend.
Mit dem Auftritt von Placebo entluden sich schließlich alle Spannungen. Auch wenn die Band die Veröffentlichung ihres frischen Werkes Ernst nahm, und erst nach sechs neuen Stücken mit “Black Eyed” das erste große Highlight setzte, das die ohnehin ausgelassene Stimmung noch weiter anheizte. Die bereits bekannte Vorab-Single “Song To Say Goodbye”, “36 Degrees” vom Debüt, “The Bitter End” und “Twenty Years” vom letztjährigen Singles-Album trugen ihr übriges dazu bei. Den Zugabeteil eröffnete man mit dem Kate Bush-Cover “Running Up The Hill” und beschloss mit “Special K” sowie natürlich “Nancy Boy”. Immerhin zehn der dreizehn neuen Stücke von “Meds” wurden vorgestellt, und dass das der Band gefiel, ist wiederum unschwer vorstellbar. Begeistert sollen Brian Molko, Stefan Olsdal und Steve Hewitt sogar vom “besten Gig seit langer Zeit” gesprochen haben. Für die 3000 Placebo-Fans in der Halle war es dies mit Sicherheit, auch wenn das Material von “Without You I’m Nothing” komplett ausgespart wurde.
Setlist:
“Meds”
“Infra-Red”
“Drag”
“Space Monkey”
“Because I Want You”
“Follow The Cops Back Home”
“Black Eyed”
“Post Blue”
“Song To Say Goodbye”
“Blind”
“One Of A Kind”
“36 Degrees”
“The Bitter End”
“Twenty Years”
Zugaben:
“Running Up That Hill”
“Special K”
“Nancy Boy”
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