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Das Gegenteil von Emo

Das Gegenteil von Emo
Mag sein, dass sich ihre Waffen im Laufe der Jahre etwas abgewetzt haben. Dennoch brauchen Biohazard sich mit ihrem inzwischen siebten Studioalbum “Kill Or Be Killed” nicht verstecken und verschwenden auch inhaltlich keinen Gedanken an einen Rückzug.

Stattdessen bieten die drei tätowierten Muske(l)tiere Evan, Billy und Danny dieses Mal neben dem Übel in New York City auch den Zuständen im nahen Osten die Stirn. Der erste Gedanke war dann doch nicht der Beste, blickt auch Gitarrist Billy Graziadei einsichtig zurück. Als Reaktion auf die verheerenden Terroranschläge wollten Biohazard ihr neues Album ursprünglich “Never Forgive Never Forget” taufen und das Cover mit der neuen, seit dem 11. September 2001 lückenhaften Skyline New Yorks versehen. Von dieser Idee nahmen die Brooklyn-Veteranen dann doch Abstand, wollte man doch laut Billy keinesfalls aus “einer schrecklichen Situation, die die Welt verändert hat” persönlich Kapital schlagen. Nun trägt das Werk den Titel “Kill Or Be Killed” und verteilt mit dem Opener “World On Fire” oder dem nachfolgenden Track “Never Forgive Never Forget” allen Übeltätern dieser Welt und nebenbei auch den Hörern knallende Prankenhiebe.

Biohazard klingen also auch im 16. Jahr ihres Bestehens wie immer, allerdings wieder besser und leidenschaftlicher als zuletzt auf dem recht schmalbrüstigen “Uncivilization”. Evan Seinfeld´s Gang vergießt all ihr überschüssiges Testosteron in elf wütende Aufschreie, die neben brachialem Hardcore-Metal einmal mehr mit ebenso markigen wie platten Parolen aufwarten. Auch das siebte Album geriet laut Graziadei zu einem harten Album, selbstredend “das extremste, was wir jeweils gemacht haben.”

Immerhin besteht kein Zweifel daran, dass die selbsternannten Underdogs mit klaren Songtiteln à la “Hate Fuck Fight Kill” fleißig am zweifelhaften Image der dumpfen Schläger mauern, die sich mit den Fäusten auf der Brust trommeln. Ob dieser Eindruck die Individuen hinter der groben Biohazard-Fassade wirklich treffend skizziert, erfahrt ihr in VISIONS Nr. 119, die ab dem 22. Januar in den Zeitschriftenregalen wartet. Stefan Layh

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