“Play” beginnt mit einem Interview-Segment, in dem Dave Grohl über seine Motivation hinter dem Projekt spricht. “Für jeden Musiker, egal ob jung oder alt, ist ein schönes Studio voller Instrumente wie ein Spielplatz”, sagt er im Voice-Over. “Ich fühle mich hier wie ein Kind im Süßwarengeschäft.” Ein Kind, das immer weiter nach Herausforderungen sucht. Genau diese Kids würden ihn wiederum sehr inspirieren, wenn er unter anderem auch bei seinen eigenen Sprösslingen dabei zusieht, wie sie Instrumente lernen und konstant ihre Grenzen ausloten.
Zeit also, etwas zu tun, was der Foo Fighters-Frontmann und Nirvana-Schlagzeuger noch nie gemacht hat: “Diese Vorstellung, hier [in dieses Studio] zu kommen und nicht einfach nur irgendeinen Song selbst aufzunehmen, sondern gleich ein 23-minütiges Instrumental mit mehreren Instrumenten, bei denen ich von einem zum nächsten renne – das klang einfach wie etwas, das ich noch nie zuvor gemacht hatte. Und ganz ehrlich: Ich wusste auch nicht, ob ich es kann.”
Er kann, wie das Endergebnis beweist: Ab Minute 8 des Films folgt das von ihm zuvor stolz angeteaserte Musikstück in ganzer Länge, und es gibt gleich mehrere Möglichkeiten, es klanglich und visuell zu verarbeiten. Auf der Webseite zum Film “Play” kann man sich entweder den fertig zusammengeschnittenen Film ansehen, in dem die sieben parallel spielenden Grohls auch parallel zu sehen sind. Oder man kann sich für einzelne Audio- und Bildspuren entscheiden, denen man über das Instrumental hinweg folgen will.
So ist es zum Beispiel über die “Percussion”-Spur möglich, Grohl 23 Minuten lang dabei zuzusehen, wie er konzentriert vor Vibraphon und Schlagwerk steht, die passende Lücke sucht und zwischendurch untätig den restlichen Spuren auf seinem Kopfhörer lauscht und dabei sichtlich erfreut abrockt. Ähnlich interessant ist sein Verhalten am Synthesizer – die anderen Instrumente beherrscht er blind, aber hier sieht man besonders gut, wie der Multiinstrumentalist ihn herausforderndes Neuland betritt. Die dazugehörige Audiospur gibt es wahlweise isoliert oder im Master mit dem Rest zu hören, außerdem stehen auf der Seite Partituren zum Download bereit.
Fertig zusammengeschnitten steht “Play” ab sofort auch auf Youtube zur Verfügung, das Instrumentalstück außerdem als digitaler Download oder Stream auf allen gängigen Plattformen. Eine limitierte Vinyl-Edition ist auch geplant.