Erst Michael Brown in Ferguson, jetzt Eric Garner in New York: Die Wochen vor Weihnachten geben dank der Freisprüche für die an den Todesfällen beteiligten Polizisten wenig Anlass zur Besinnlichkeit. Garners Tod – der 43-jährige Schwarze war im Juli aufgrund des Verdachts von illegalem Zigarettenhandel von einem weißen Polizisten nieder gerungen und gewürgt worden, bis er das Bewusstsein verlor und wenig später starb – hatte nach der Urteilsverkündung diesen Mittwoch für Proteste in New York gesorgt. Inzwischen haben sich die Demonstrationen auf ganz Nordamerika ausgeweitet: Teilnehmer blockieren Straßen, Tunnel und öffentliche Plätze. Sowohl im Fall Brown als auch Garner ermittelt mittlerweile das US-Justizministerium.
Auch die Musikwelt bleibt nicht untätig und trägt ihren eigenen Teil zum Protest gegen Polizeigewalt und “Racial Profiling” bei. Punk-Barde Dave Hause vertont seinen Unmut über die Entscheidung der Grand Jury in Ferguson im Song “Seasons Greetings” und nimmt in Textzeilen wie “To be honest it’s getting pretty hard to believe/ In a system that won’t intervene/ On behalf of a few and not a greedy machine” kein Blatt vor den Mund.
Auch TV On The Radios Dave Sitek hat zusammen mit der Sängerin Alice Smith und dem Chicagoer Musiker Sam Dew mit “Shell Shock” einen beinahe klassischen Protestsong geschrieben, der seine Sozialkritik in souligen 60ties-Groove verpackt.
Mitte November hatten bereits die Punks von Anti-Flag mit einer Benefiz-Compilation unmittelbar auf die Ereignisse rund um den Tod von Michael Brown reagiert. Ex-Rage Against The Machine-Gitarist Tom Morello hatte Mitte Oktober mit “Marching On Ferguson” ebenfalls einen Prostestong veröffentlicht.