Der Regisseur selbst steckt, wie das so ist, längst in anderen Projekten. Eine Komödie über die Anfänge eines Musikmagazins soll es werden, und eine übers Zeitreisen. Beides liegt nahe, schließlich handelt auch Rolf Rorings Debüt “Dear Courtney” von Musik und einer eigentlich vergangenen Zeit.
Im Film schreibt Paul (Jonas Nay) einen Song für seinen Schwarm Saskia (Sina Tkotsch). Die interessiert das nicht besonders, dafür aber einen Musikproduzenten, der ihn groß rausbringen will. Der Haken: Eine Grungeband namens Nirvana hat den Song – “Smells Like Teen Spirit” – geklaut und ist damit gerade auf Tour. Um sich seine Musik und sein Mädchen zu holen, reist Paul der Band hinterher, unterstützt von einem jungen Musikjournalisten namens Michael Lohrmann, der eine Story für sein frisch gegründetes Magazin VISIONS wittert.
“Die Figuren sind schon alle sehr 90er”, erklärt Roring uns uns im September 2011, als wir die Dreharbeiten in Köln besuchen (VISIONS 223). “Mit diesem absurden Versuch, alles nach eigener Fasson richtig zu machen und die eigene Selbstverwirklichung so maßlos zu überschätzen, dass man eigentlich nur noch depressiv werden kann.” Für Paul bedeutet das gleich zu Beginn einen Auftritt in wilder Verkleidung und dann die traurigste Crowdsurfing-Zeitlupe seit den echten 90ern.
“Dear Courtney” – Clip
Zur Zeit reisen Roring und seine Schauspieler mit “Dear Courtney” über die Filmfestivals. Bis es den Film für alle zu sehen gibt, wird noch rund ein halbes Jahr vergehen.