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Deftones: Stephen Carpenter will nicht mehr international touren

Deftones

Stephen Carpenter will nicht mehr international touren
Deftones-Gitarrist Stephen Carpenter spricht darüber, wie seine Flugangst dazu geführt hat, dass er sich von internationalen Tourneen zurückgezogen hat und auch in Zukunft nur in den USA auf Tour gehen will.
Stephen Carpenter im Interview (Screenshot via YouTube)

2022 war Stephen Carpenter, Gitarrist der Deftones, schon nicht mit auf Tour durch Europa.  Carpenter war seit der Corona-Pandemie vermehrt mit Verschwörungserzählungen aufgefallen, was mit seinem Rückzug in Verbindung gebracht wurde. Jetzt gibt er in einem Interview weitere Erklärungen dazu ab, warum er auch weiterhin nur in den USA mit seiner Band auftreten wird. Der Gitarrist habe nach eigener Aussage seit geraumer Zeit mit Angstzuständen in Verbindung mit Reisen zu kämpfen.

In seinem Auftritt bei Newsportal Rock Feed erläuterte Carpenter seine aktuellen Aussichten auf internationale Touren: “Ich bin mir sicher, dass ihr wisst, dass ich schon eine Weile nicht mehr international gereist bin. Es ist ganz einfach. Ich glaube, jeder von uns hadert irgendwie damit, in ein Flugzeug zu steigen. Und für mich war diese Angst, als sie aufkam, genau zu der Zeit, als die Pandemie begann, und ich hatte diese Entscheidung bereits getroffen.”

Carpenter erklärte, wie es zu dem Entschluss kam, als Deftones sich auf eine Reise vorbereiteten: “Wir wollten zu diesem weit entfernten Ziel reisen, und ich dachte: “Weißt du, wenn ich so weit fahren muss und dann da draußen festsitze und sie mich mit irgendetwas anstecken wollen. Ich dachte: ‘Das mache ich auf keinen Fall.’ Ich meine, das ist verrückt.”

Aufgrund all der Ängste, mit denen er zu kämpfen hatte, vor dem Fliegen und davor möglicherweise im Ausland festzustecken, dachte er, er könne dem ein Ende setzen, indem er einfach nicht mehr auf Reisen gehe. Dies sei allerdings keine leichte Entscheidung gewesen: “Natürlich will ich da hinausgehen und diese Shows spielen und mit all den Leuten zusammen sein, die uns unterstützen und mögen. Aber es ist eine Entscheidung, die ich für mich selbst getroffen habe, und es gibt Leute, die es verstehen, und solche, die es nicht verstehen. Und für alle, die es nicht verstehen, vielleicht werden sie es eines Tages tun, ich weiß es nicht. Vielleicht werden sie es nie.”

Carpenter betonte außerdem, wie schwer dieser Prozess war: “Ich verpasse etwas, was ich früher immer genossen habe, und das war eine harte Sache, mit der ich umgehen musste. Aber […] die Jungs stehen hinter mir. Aber gleichzeitig würden sie auch gerne mit mir zusammen sein. Das ist also nicht so einfach. Aber ich bin sehr dankbar, dass wir unseren Freund Lance haben, der für mich einspringt und alle meine Parts der Musik übernimmt.”

Der Deftones-Gitarrist hatte vor zwei Jahren bereits seine Teilnahme an der Tour durch Europa und Großbritannien abgesagt. Er wurde seitdem von Tour-Gitarrist Lance Jackman ersetzt. In einer Videobotschaft auf Twitter erklärte Carpenter damals: „So gerne ich auch mit meinen Brüdern unterwegs wäre und für all unsere unglaublichen internationalen Fans spielen würde, habe ich mich entschieden, vorerst nur im Inland zu spielen. Bei allem, was in der Welt passiert, bin ich einfach noch nicht bereit, mein Zuhause und mein Land zu verlassen.“

Möglicherweise reagierte Carpenter mit seinem Rückzug damals auch auf die Schwierigkeiten bei internationalen Reisen während der Corona-Pandemie. Der Gitarrist sprach sich schon häufiger gegen Impfungen aus. Im Podcast „Tin Foil Hat With Sam Tripoli“, einem Comedy-Podcast erzählte er von seiner Leidenschaft für Verschwörungstheorien, wurde im Verlauf des Interviews jedoch zunehmend ernst und behauptete dann, die Erde sei flach, Impfungen seien wirkungslos, Viren seien nicht übertragbar und entstünden im eigenen Körper, das Tragen von Masken sei reine Propaganda und unser Verständnis von Realität eine Simulation ähnlich wie im Film „Matrix“. Carpenter erzählte unter anderem im „The Jasta Show“-Podcast von Hatebreed-Frontmann Jamey Jasta, dass es keinen Weltraum gebe.

Auch Deftones-Frontmann Chino Moreno hatte sich zu den Verschwörungsmythen seines Bandkollegen geäußert und vermutet, dass der Konsum von „Gras wahrscheinlich ein bisschen was mit seinen Verschwörungen“ zu tun habe und führte die Äußerungen zum Teil auf die Paranoia des Gitarristen zurück. Carpenters „Ansichten über die Welt [und] den Planeten an sich“ seien ein wenig „abwegig.“ Außerdem räume der Sänger seinem Freund ein „gewisses Recht“, paranoid zu sein, ein: Vor dem Terrorangriff im Bataclan-Saal in Paris seien die Deftones in der Nähe gewesen, um ein Konzert an dem folgenden Abend zu geben. Moreno sorgte sich: „Was, wenn es in der nächsten Nacht passiert wäre?“

Bereits 2022 hatten Deftones angekündigt, an neuer Musik zu arbeiten. Ihr aktuelles Album „Ohms“ erschien 2020. Vor wenigen Monaten gaben Moreno und Drummer Abe Cunningham Update und verrieten, dass die Alternative-Metal-Band bereits „ein ganzes Album aufgenommen“ hätte. Er müsse nur noch seine Gesangsspuren fertigstellen. Einen konkreten Zeitraum für die Veröffentlichung des Albums nannten sie allerdings nicht.

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