Der Titel spiegelt das große Thema der neuen Platte vom Badly Drawn Boy wider. Es geht um die Absurdität des Popstar-Daseins und die ganz normale Alltagsrealität. Denn Damon Gough weiß, daß im privaten Leben die kleinen Dinge wichtig sind. So auch das Wohlbefinden der Goldfische seiner Kinder.
Aber natürlich auch die Musik. Und die ist in diesem Fall orchestral-bombastisch angelegt. Es gibt Pauken, Trompeten und Geigen, kombiniert mit viel Indie-Pop-Rock und einigen Chillout-Beats. Sogar Querflöten-Töne lassen sich finden. Das ist typisch. Ein wenig verschroben, aber absolut sympathisch. `Have You Fed The Fish?` ist nun sein zweites richtiges Album nach dem eher experimentellen Werk `The Hour Of Bewilderbeast`. Dazwischen gab es noch den Soundtrack zu `About A Boy`, den der stets bemützte Junge komplett alleine komponiert hat. Dennoch betrachtet er dieses Album nicht wirklich als sein Eigenes. Vielmehr war `About A Boy` die Vertonung einer fiktiven Geschichte, die er nicht ganz auf seine eigene Kreativität zurückführen möchte. Understatement pur.
Doch zurück zu dem aktuellen Album, das, lyrisch gesehen, recht bedeutungsschwanger daherkommt. Bedeutung ist ihm nämlich wichtig. Und so verpackt er seine Gedanken gern in metaphorische Codes und hinterlässt beim Hörer den Drang des Enträtselns. Dies gelingt mehr oder weniger erfolgreich, was dem ganzen aber keinen Abbruch tut. Der Mann aus Manchester mag schließlich die Konfusion. Nähere Aufschlüsse und Hinweise zum Leben und Werk des Badly Drawn Boys findet Ihr in der VISIONS-Ausgabe Nr. 117, die ab dem 26. November am Kiosk erhältlich ist. Valeska Bogatzke