Das neue Album “9th & Walnut” besteht nicht wirklich aus neuem Material, und auch die Aufnahmesessions liegen schon eine Weile zurück: 2002 traf sich die Descendents-Originalbesetzung aus Milo Aukerman, Tony Lombardo, Frank Navetta und Bill Stevenson, um gemeinsam alte Songs aufzunehmen.
Die stammten noch aus der Zeit vor dem legendären Descendents-Debüt “Milo Goes To College” (1982)und klingen dementsprechend rauer und weniger filigran, was man inbesondere an der Abwesenheit von Karl Alvarez’ Bassläufen merkt. Spaßig, rotzig und energiegeladen ist das alte, neue Material aber dennoch. Im Vergleich zum bereits veröffentlichten 50-Sekünder “Baby Doncha Know” ist das von Lombardo geschriebene “Nightage” bereits wesentlich melodischer und zeigt den Einfluss der Band auf den Pop-Punk.
“9th & Walnut” ist nach der Straßenecke benannt, an der die Garage stand, die der Band als erster Proberaum diente. Das achte Album beinhaltet unter anderem die Debüt-Single “Ride The Wild/It’s A Hectic World”, die 1979 noch mit Aukermans Vorgänger David Nolte veröffentlicht wurde. Produzent ist, wie fast immer, Bill Stevenson, der zuletzt das neue Rise Against-Album “Nowhere Generation” betreute.
“9th & Walnut” erscheint am 23. Juli über das Hauslabel Epitaph und ist mit 18 Songs nicht nur das längste Album der Band, es könnte, obwohl das Material nur aus den Jahren 1977 bis 1980 stammt, auch eines der abwechslungsreichsten werden. Frank Navetta erlebt die Veröffentlichung des Albums leider nicht mehr: Der Gitarrist verstarb 2008 infolge einer Diabetes-Erkrankung.