660 Millionen Euro wurden in Deutschland bisher im Jahr 2013 mit Musik umgesetzt, das sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein wesentlicher Grund dafür ist nach Angaben des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) der Zuwachs im Online-Bereich: Immer mehr Deutsche nutzen kostenpflichtige Downloads oder Streaming-Dienste, mit den digitalen Produkten erwirtschaftet die Branche mittlerweile ein Viertel ihrer Erlöse. Downloads bringen es demnach bereits auf rund 20 Prozent Marktanteil; Streaming zwar nur auf knapp unter 5 Prozent, doch der Markt wächst rasant: Die Einnahmen durch entsprechende Dienste haben sich im Vergleich zum vergangenen Jahr verdoppelt.
Für neue und neuere Künstler sowie kleinere Labels ist das nicht immer eine gute Nachricht: Für sie kann der Wandel vom physischen hin zum digitalen Musikhandel durchaus eine existenzielle Bedrohung bedeuten – zum Beispiel durch illegale oder kaum einträgliche Streaming-, Download- und Filesharing-Angebote. Der Musikindustrie als Ganzes gelingt es dagegen offenbar immer besser, diese Veränderung dank etablierter Download-Plattformen wie Amazon und iTunes zu gestalten.
Auch der Markt für physische Tonträger entwickelt sich wieder besser: Der Verkauf von CDs sank nur noch um 2,7 Prozent statt wie im Vorjahr um 7 Prozent, noch immer verdankt die Musikindustrie dem Format zwei Drittel ihrer Einnahmen. Zusammen mit DVDs und Blu-Rays, Kassetten und Schallplatten kommen die physischen Tonträger sogar auf 75 Prozent Umsatzanteil. Vinyl fristet dabei mit einem Anteil von knapp unter 2 Prozent zwar immer noch ein Nischendasein, gewinnt aber an Bedeutung: 2013 wurden bisher 30 Prozent mehr Vinyl-Schallplatten verkauft als im letzten Vergleichszeitraum.
Endzeit-Szenarien aus der Vergangenheit, nach denen Musik-Piraterie und digitale Kopierbarkeit von Musik das Ende der zugehörigen Industrie bedeuten, scheinen sich derzeit also nicht zu bewahrheiten.