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Devil Sold His Soul - Tourtagebuch Teil 2

Devil Sold His Soul – Tourtagebuch Teil 2
Gestern stellten wir euch den ersten Teil des Tour-Tagebuchs von Devil Sold His Soul vor. Heute folgt der zweite und abschließende Teil.

Tag 6 – Warschau, Club Progresjia

Heute ging es mal wieder ziemlich früh los. Vor uns lag eine lange und
langsame Fahrt. Wie auch immer, der Zustand der Straßen war nicht so
schlecht, wie der Promoter von letzter Nacht angekündigt hatte. Also kamen
wir pünktlich in Warschau an. Dann wendeten sich die Dinge auf lustige
Weise:

Wir haben ein Hotel gebucht, das auf dem Weg zum Venue liegt, also
entschieden wir, eine passende Strecke auf unserer Landkarte zu suchen.
Alles lief gut, bis wir auf einen Weg kamen, der mehr nach einer
Motorcross-Strecke als nach einer Straße aussah. Wir berieten uns und
beschlossen dann, weiterzufahren. Wir hofften einfach, dass sich der Weg
wieder in eine geteerte Straße verwandeln würde – Wir lagen falsch! Nach 200
Metern wurde uns klar, dass diese Straße für Vierrad-Antrieb-Trecker
bestimmt ist und nicht für Vans. Das erklärt auch, warum uns die
Einheimischen, die vorbeiliefen, so komisch anschauten. Nach ein paar
weiteren Metern wurde die Straße noch schlimmer. Letztendlich entschieden
wir, umzukehren. Das war unser Tour-Offroad-Abenteuer – Der Van ist übrigens
heile geblieben.

Tag 12 – Stuttgart, JUHA West

Heute haben wir uns um 8:30 Uhr auf den Weg gemacht. Auf der Autobahn war es
super nebelig. Nach zehn Minuten Fahrt klärte sich alles plötzlich auf und
wir befanden uns mitten in der Sonne, umgeben von Bergen. Leks fing sofort
an, Fotos zu machen, während wir uns lieber Filme auf dem Laptop anschauten.

Im Van roch es widerlich und einige Fliegen schwirrten durch die Luft.
Da musste irgendwo Essen liegen, das vor sich hin schimmelt, aber keiner von
uns hatte Lust, unter seinem Sitz nachzusehen. Ich denke, wir finden den
Grund wann anders.

Wir kamen zwei Stunden zu spät an, also halfen uns der Promoter und ein paar
Leute beim Aufbau und Soundcheck und wir schafften alles in Rekordzeit. Dann
gab es erstmal unglaubblich gute Suppe mit Nudeleinlage, danach vegetarische
Lasagne. So gut! Der Backstage-Bereich war ein kleiner Raum mit eigener
Lichtanlage und Mini-PA. Keine Frage:
Nach kurzer Zeit hatten wir unsere iPods angeschlossen und unseren eigenen
Nachtclub eröffnet. Die Support-Band wusste zwar nicht, was sie davon halten
sollte, aber wir waren einfach glücklich, nach der langen Fahrt von heute
aus dem Van raus zu sein.

Die Show lief gut und der Promoter lud uns für morgen zu einem DJ-Set von
Charlotte von den Subways ein. Vielleicht nächstes Mal.

Tag 14 – München, 59:1

Nach einer kürzen Fahrt fanden wir tatsächlich einen Parkplatz in der
Nähe des Clubs. Ein echtes Wunder! Wir waren vier Stunden zu früh dran
und hatten daher Zeit, uns die Stadt anzusehen. Im Zentrum fanden wir
die coole Hofbrauhaus-Brauerei. Leks, Rick und Paul bestellten ein
riesiges Glas Bier und ein paar Würstchen. Einfach überragend. Wegen der
vielen Leute in Lederhosen, fühlten wir uns wie in ner Szene aus ‘Chitty
Chitty Bang Bang’ und warten die ganze Zeit auf den Auftritt von Dick
van Dyke. Dieser Laden war echt ein Highlight der Tour, leider konnten
wir nicht so lange bleiben.

Für einen Sonntag lief die Show ziemlich gut. Der Club war echt schön
und hatte super Sound. Nach der Show erfuhren wir, dass unsere Konzerte
in Rom und Vicenza gecancelt wurden. Nicht gut. Wir müssen also morgen
nach Turin fahren, das ist 'ne verdammt lange Strecke von München.

Tag 15 – Turin

Wir haben in Österreich übernachtet und mussten durch die Alpen. Alles
war voller Schnee und die Straßen waren glatt. Nach einiger Zeit wurden
die Wetterbedingungen jedoch besser. Die Aussicht in den Alpen war
umwerfend gut. Uns stand eine lange Fahrt bevor, also packten wir unsere
Laptops aus und entschieden uns für einige Filme.

Um etwa 17 Uhr kamen wir am Venue an, mitten im atemberaubenden Zentrum
von Turin. Der Club war umgeben von Gucci- und D&G-Shops, ziemlich
beängstigend. Nach einem schnellen Soundcheck gingen wir in ein Bistro
in der Nähe, um etwas zu essen. Zu unserem Erstaunen gab es dort ein
Buffet mit einem Mix aus Pasta, Pizza, Fleischbällchen und Pommes.

Die Show am Abend war bis jetzt eine der besten der Tour. Leider rennt
die Zeit an uns vorbei und wir schaffen es erst nach Mitternacht auf die
Bühne. Viele Fans mussten vor unserem Auftritt gehen, um den letzten Bus
nach Hause zu erwischen. Nicht cool. Um drei Uhr nachts kamen wir dann
endlich im Hotel an, wo jeder sofort umfiel. Der Tag war hart und alle
waren fertig. Unsere Show morgen in Vecenza wurde gecancelt, aber wir
wurden umgebucht für ein Konzert in Bologna. Das könnte lustig werden…

Tag 16 – Bologna

Heute wurden wir von einer irritierten italienischen Frau aufgeweckt,
die uns sagte, dass wir schon längst aus dem Hotel raus sein sollten. Da
wir alle noch im Bett lagen, löste das einen massiven Drang in Richtung
Badezimmer aus. Sie musste also noch ein bißchen warten.

Nach drei Stunden Fahrt erreichten wir das schreckliche Venue in
Bologna. Das Ding sah aus wie eine umgebaute öffentliche Toilette und
die PA war nicht größer als eine Heimkino-Anlage. Wir waren vor dem
Promoter da und konnten nicht glauben, dass das der Club sein sollte.
Nachdem der Promoter ankam, erklärte er uns, dass wir das Equipment der
anderen Band nutzen könnten, diese aber erst in zwei Stunden eintreffen
würde. Also beschlossen wir, schon mal ins Hotel einzuchecken und ein
paar Stunden zu entspannen. Niemand hatte Lust auf den Abend, doch die
frische Pizza von der einheimischen Pizzeria munterte uns extrem auf.

Die Show war seltsam. Wir waren nicht die Headliner und hatten daher nur
eine halbe Stunde Zeit. Nach dem Konzert verkauften wir eine Menge
Merchandise aus dem Kofferraum von unserem Van und fuhren dann ins
Hotel. Da schauten wir dann, wen wundert's, noch ein paar Filme auf dem
Laptop.

Wir haben noch eine Show in Italien und fahren dann nach Lyon und Paris.
Da sind zur Zeit einige Aufstände und Streiks, deshalb wissen wir nicht,
ob wir in Frankreich tanken können. Das Ende der Tour rückt näher und
jeder von uns ist langsam echt ausgelaugt. Dennoch: die Laune ist
immer noch gut. Wir alle freuen uns auf das Ende der Tour in Amsterdam –
wir müssen nur noch zusehen, dass wir auch dahin kommen. Ich bin
gespannt, was uns in Frankreich erwartet. Das Abenteuer geht weiter…


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