Platte der Woche: Full Of Hell & Nothing – “When No Birds Sang”
Das Grindcore-Projekt Full Of Hell aus Pennsylvania ist bekannt für seine zahlreichen und nicht selten auch ungewöhnlichen Schulterschlüsse mit anderen Künstler:innen, auf der neuesten davon tun sie sich mit der Shoegaze-Band Nothing zusammen. Das Ergebnis ist ein experimenteller Schlagabtausch zwischen Postrock, Industrial, Drone und Noise, der selbst den Erwartungen entgegengeht, die man über so ein Projekt haben könnte.
Voodoo Beach – “Wonderful Life”
Es sind vor allem die Widersprüche, die das Debüt von Voodoo Beach zu einer spannenden Platte innerhalb der deutschen Post-Punk-Landschaft machen. Dazu gehört auch, dass ein Album mit diesem Titel so düster und apokalyptisch klingt. Platz ist dabei für alles, von Noise-Wänden über erstklassige Basslines bis zu wohlklingenden Klavier-Passagen.
Demons Of Noon – “Death Machine”
Das Debüt von Demons Of Noon aus Neuseeland ist ein mehr elegantes als hookreiches Doom-Metal-Album, das Celtic Frost mit Black Sabbath, Sigur Rós und Björk in eine Kiste steckt und trotz schwarzmagischem Zauber nach tiefer Hoffnungslosigkeit klingt. Ein Album der Gegensätze, die es von üblichen Metal-Klischees abheben.
Ett Dödens Maskineri – “Kulturkriget”
Ett Dödens Maskineri machen auf ihrem zweiten Album “Kulturkriget” zwar brachialen D-Beat und Crustpunk, der aber durchaus großzügig Platz für harmonische, dramatische Melodieführungen und Electronica-Elemente lässt. Das gibt ein aufgeräumtes Klangbild, wie es bei Platten dieser Stilrichtung Seltenheitswert hat.
Wisent – “The Acceptance. The Sorrow.”
Die Leipziger Wisent haben sich für ihr Debütalbum ein ausgeklügeltes Konzept mit zwei separat betitelten Albumhälften ausgedacht und bewegen sich teils auf einer inhaltlichen Metaebene. Das alles braucht es aber gar nicht, da das wirklich schlagende Argument dieser Platte ihre stark artikulierten Post-Hardcore-Emotionen sind.
Really Big Really Clever – “Really Big Really Clever”
Really Big Really Clever ist das Nachfolgeprojekt von Jared Tomkins und Jordan Lilford, die man vorher vielleicht von Gender Roles kannte. Auf diesem Debütalbum tragen sie deren Hardcore-Fackel weiter und fackeln dabei nicht lange: 20 Minuten ist die Platte insgesamt lang, packt diese aber mit jeder Menge klanglicher Vielfalt voll.
V.A. – “Moping In Style – A Tribute To Adam Green”
Indie-Größen wie The Libertines, Regina Spektor, Devendra Banhart und Foxygen verbeugen sich auf dieser Platte vor dem Werk von Adam Green, die hier mal herzerwärmend-familiär, mal sanft und akustisch und mal mit schiefliegender Lagerfeuerromantik stattfindet. Ein Tribute-Album, ganz in der Ästhetik des Schöpfers dieser Songs.