Platte der Woche: J Mascis – “What Do We Do Now”
J Mascis‘ erste Soloplatte seit 2018 ist nach neuen Projekten mit Dinosaur Jr. und seiner Jugendband Heavy Blanket in den vergangenen Jahren wieder eines der warmen, langsamen Indie-Alben geworden, die der Gitarrist ohne Band schon seit 2011 macht. Das ist simpel gestrickt und in seiner Struktur alles andere als neu, setzt aber auf altbewährte Stärken.
Slope – “Freak Dreams”
Die Ruhrpott-Antwort auf den Crossover-infizierten Hardcore-Punk, den auf der anderen Seite des großen Teichs Bands wie Turnstile und Living Colour spielen, heißt Slope. Auf ihrem zweiten Album „Freak Dreams“ klingen die Duisburger nach einer funkigen und tanzbaren Sommerplatte, deshalb aber auch nicht weniger nach Hardcore.
Big Scenic Nowhere – “The Waydown”
Das dritte Album der Stoner-Supergroup Big Scenic Nowhere mit Mitgliedern von Fu Manchu, Mos Generator und Yawning Man legt seine Genre-Wurzeln zu den Akten und formuliert stattdessen Siebziger-Hardrock an der Schwelle zum Metal mit vereinzelten AOR- und Prog-Spitzen – und diversen unerwarteten Gastperformances.
Vennart – “Forgiveness & The Grain”
2023 stand für Mike Vennart ganz im Zeichen seiner Supergroup Empire State Bastard, nun gibt es nach kurzer Promophase mit „Forgiveness & The Grain“ wieder ein Soloalbum von ihm. Dieses ist zum wiederholten Mal komplett in Eigenvertrieb erschienen und ein nachdenkliches und düsteres Statement des Oceansize-Kopfs geworden.
Ja, Panik – “Don’t Play With The Rich Kids”
Nach sieben Jahren Pause gibt es mit „Don’t Play With The Rich Kids“ ein neues Album der Berliner Kunst-Indierocker Ja, Panik. Darauf baut die Band um Andreas Spechtl aus weitreichenden musikalischen Einflüssen und gewohnt denglischen Texten präzise Songs über Wut, die mit Angriffslust und doppeltem Boden formuliert sind.
Baratro – “The Sweet Smell of Unrest”
„The Sweet Smell Of Unrest“ ist das Debüt der Mailänder Noise- und Sludge-Band Baratro mit Unsane-Bassist Dave Curran, das mit seiner lärmigen Brachialmusik nicht von ungefähr an dessen Hauptband erinnert: Krächzend-röchelnder Gesang, krumme Taktarten und verzerrte Gitarren prägen dieses ebenso spaßige wie ruppige Metal-Album.
Bipolar Architecture – “Metaphysicize”
Das zweite Album der international besetzten Post-Metal-Band Bipolar Architecture verschreibt sich inhaltlich den großen philosophischen Kernfragen des Lebens und nimmt dabei auch weitreichende Einflüsse aus diversen Genres auf. Dabei spart es mitunter den Kern ihres Sounds aus und findet neue Wege, sich auszudrücken.
Being As An Ocean – “Death Can Wait”
Nach zwei Konzeptalben widmen sich Being As An Ocean auf „Death Can Wait“ wieder separaten Geschichten, die von Wachstum, Selbstverwirklichung und Beharrlichkeit handeln und dabei auch wieder großzügig religiöse Botschaften einweben. Klanglich vermengt die Band dazu ihren Post-Hardcore mit allerhand elektronischen Elementen.
The Promised End – “For The Buried And The Broken”
Auf ihrem Debütalbum „For The Buried And The Broken“ bringt die Bostoner Band The Promised End mit Gangshouts, konsumkritischen, sebstreflektierten Texten und jeder Menge Aggression ein bisschen die Genre-Standards der frühen Neunziger zurück. Das Ergebnis ist ein sympathisches Album mit Haltung und Zeitmaschinen-Faktor.