Platte der Woche: Psychedelic Porn Crumpets – “Fronzoli”
Auf ihrem mittlerweile sechsten Album in sieben Jahren haben die ewig fleißigen Psychedelic Porn Crumpets ihrem krachigen Psychpop-Sound vielleicht nicht mehr viel Neues hinzuzufügen, dafür aber umso mehr Gutes. “Fronzoli” zeigt eine Band, die nach wie vor jede Menge Spaß daran hat, ihr Publikum zu irritieren, nur um am Ende doch mit bewährten Elementen zu überzeugen.
Spidergawd – “VII”
Die Trondheimer Spidergawd machen auf ihrem siebten Album stilistisch das gleiche wie schon auf den letzten sechs, schaffen es aber, qualitativ nochmal einen draufzulegen: “VII” ist Heavy Rock für Erwachsene ohne den ganzen Unfug, den sowas für gewöhnlich mit sich bringt und klingt nach lebendiger, erfrischender Rockmusik.
All diese Gewalt – “Alles ist nur Übergang”
Nerven-Frontmann Max Riegers viertes Album als All diese Gewalt klingt schockierend aktuell für eine Platte, die eigentlich schon vor zwei Jahren inmitten der Pandemie entstand. Als solche ist sie zwar das Zeugnis eines Übergangs, der bereits vollendet ist, passt aber trotzdem hervorragend ins Hier und Jetzt.
Helmet – “Left”
Sieben Jahre ist das letzte Album von Helmet inzwischen her – eine Pause, die sogar länger war als die zwischen Auflösung und Comeback um die Jahrtausendwende. Doch statt eine nostalgische Fanservice-Platte zu machen, bemüht sich Page Hamilton auch hier noch, den Sound seiner Band zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.
Cat Power – “Cat Power Sings Dylan”
Bob Dylan-Superfan Cat Power widmet sich auf ihrem neuesten Album nicht einfach nur Coverversionen ihres großen Vorbilds, sondern spielt Song für Song dessen legendäres 1966er-Konzert in Manchester nach, das als Geburtsstunde des Folkrock und Wendepunkt der Rockhistorie gilt. Das Ergebnis: Eine lebendige Geschichtsstunde.
Mint Mind – “VG+”
Das Debüt von Mint Mind, der anderen Band von Tocotronic-Gitarrist Rick McPhail, hieß 2016 “Near Mint”, sieben Jahre später sind sie zumindest noch “VG+”. Abgesehen von Wortspielen für Audionerds zeigt sich das dritte Album des Hamburger Projekts als eine Wundertüte verschiedenster Stile, von New Wave über Grunge bis Shoegaze.
Paulinchen brennt – “Mache”
Paulinchen brennt sind Typen fürs Grobe: Ihr krachiger Screamo-Noise gibt sich musikalisch trotz polyrhythmischen Elementen direkt und trotz weitreichender Popkultur-Referenzen textlich eher einfach. Stumpf ist das nicht, sondern erzeugt viel eher eine Sogwirkung durch maximale Eskalation.