Platte der Woche: The Hives – “The Death Of Randy Fitzsimmons”
Sie waren nie wirklich weg, trotzdem packen sie die Tanzschuhe erst jetzt wieder für ein ganzes Album aus. Vom Erwachsenwerden sind sie immer noch weit entfernt – auch wenn “Lex Hives” schon über zehn Jahre alt ist. Sie haben zwar im selben Studio wie Abba aufgenommen, aber The Hives bedienen sich der Zutaten, die sie groß gemacht haben. Das ist Rock’n’Roll mit enormem Spaßfaktor, der auch live für blaue Flecken sorgen wird.
Liam Gallagher – “Knebworth 22”
1996 spielten Oasis schon auf dem Knebworth-Acker, nun nimmt es Liam Gallagher selbst in die Hand, vor 170.000 Leuten abzuliefern. Neben seinen Solo-Songs stehen auch Oasis-Klassiker auf der Setlist. Damit kommt er einer echten Oasis-Show so nahe, wie man es sonst wohl nicht mehr erleben wird.
My Ugly Clementine – “The Good Life”
Eine weitere Supergroup – ähnlich einer anderen: My Ugly Clementine erinnern auf ihrem Folk-lastigen Debütalbum “The Good Life” an Boygenius und schaffen das Sommeralbum für Indie-Fans mit einem Melancholie-Überzug. Synthie-Pop, Akustik-Gitarren und A-cappella-Ständchen sind inklusive.
Bonnie “Prince” Billy – “Keeping Secrets Will Destroy You”
Will Oldhams Leben mag auf seiner neuen Platte als Bonnie “Prince” Billy nicht besonders wirken. Er gibt sich als Märchenonkel, der seine Geschichten zu einer Minimalinstrumentierung erzählt. Ob das zeitlos ist oder einfach nur angestaubt wirkt, fragen sich unsere Autoren im Vier-Ohren-Test.
Bilderbuch – “Softpower”
Auf ihrer neuen EP “Softpower” bündeln Bilderbuch all ihre Kräfte, um am Ende vier Songs zwischen UK-Garage-Vibes, Psychedelic-Rock und Big Beat aus dem Ärmel zu schütteln. Den Ängsten rund um die eigene Existenz widmen sich die Österreicher dabei genauso präzise, wie den Absurditäten des Lebens.
Public Image Ltd. – “End Of World”
Die Post-Punk-Urväter von Public Image Ltd. haben ihre erste Platte seit acht Jahren veröffentlicht. Darauf wechseln sich autobiografische Schwere (“Hawaii”) und mächtige Drums ab. Mal aufwühlend, mal einen nostalgischen Blick in den Rückspiegel werfend, bietet das Album ebenso viel Licht wie Schatten.
Urne – “A Feast Of Sorrow”
Ihr neues Album nutzen Urne als Ventil. So widmet sich Sänger Joe Nally dem Tod eines Familienmitglieds und der Demenzerkrankung eines weiteren. Dem Kummer und der Akzeptanz um das Unausweichliche verleihen die Sludge-Metaller mit rasenden Gitarrenriffs und melancholischen Zwischentönen Ausdruck.
Hail The Sun – “Divine Inner Tension”
Man muss nicht leiden, um gute Kunst produzieren zu können. Diesem Motto folgen Hail The Sun auf ihrem sechsten Studioalbum, in dem sie zwischen zuckenden Mathrock-Gitarren, simplen Refrains und donnernden Drums lustwandeln. Große Identitätsfragen wie auf “60-Minute Session Blocks” inklusive.
Kataklysm – “Goliath”
Auf ihrem 15. Studioalbum fechten Kataklysm alles andere als den berühmten Kampf Davids gegen Goliath aus. Mit knüppelhartem Death Metal, spannendem Songwriting und Riffs mit Wiedererkennungswert, spielt die Band ihre Stärken aus – auch solche, deren Existenz man bis dato nur erahnen konnte.