Platte der Woche: Metz – “Up On Gravity Hill”
Mit “Up On Gravity Hill” schaffen es Metz sich zu verändern und gleichzeitig ganz bei sich zu bleiben. Die Kanadier tauchen ihren hektischen Noise-Punk dafür immer tiefer in Melodien und sowas wie Pop-Hooks. Ganz nebenbei gelingen ihnen ein paar der lautesten, unwahrscheinlichsten und unpeinlichsten Lieder über die Liebe.
Linkin Park – “Papercuts”
Nach dem Tod von Chester Bennington bleibt die Zukunft rund um Linkin Park ungewiss. Mit „Papercuts“ gibt es derweil eine Greatest-Hits-Compilation mit ihren bekanntesten Singles und drei Demos aus der Zeit von „Minutes To Midnight“, „Meteora“ und “One More Light”, die damit erstmals auch auf Platte zu hören sind.
Loveline – “Unrest”
Obwohl Loveline mit „Unrest“ auf den ersten Blick ein typisches Emo-Album gemacht haben, geht sie auf ihrem Debüt noch etwas weiter. Wie der Titel schon verrät: Die Essener springen gern in ihren Arrangements von einem Extrem zum nächsten Extrem, machen das aber sehr detailverliebt. So entstehen eingängige Hits für komplexe Geschichten.
Wine Lips – “Super Mega Ultra”
Auf ihrem vierten Album lassen es Wine Lips definitiv nicht langweilig werden. „Super Mega Ultra“ verbindet Punk mit Garage und durchgeknalltem Psych. Sie biegen aber auch mal in experimentellere Richtungen ab, sodass sich Hardcore- oder Latin-Bestandteile finden lassen. Der nächste Streaming-Hit ist ihnen damit sicher. Ab heute ist die Platte auch physisch erhältlich.
Dog Date – “Zinger”
“Zinger” ist kein Album zum Entspannen. Die Weirdo-Hardcore-Band rund um Frontmann Dylan Kennedy und seine zwei Drummer haut einem auf „Zinger“ die komplette Breitseite um die Ohren. „Bleach“-Referezen, melodiöse Wipers-Riffs und eine Produktion, die so asozial klingt, wie die ersten Fidlar-Demos: Hauptsache, es scheppert ordentlich!
Bodega – “Our Band Could Be Yr Life”
Vielfältig und stilsicher bedienen sich Bodega auf ihrem neuen Album bei allem, was der Rockkanon zu bieten hat. Die New Yorker Indie-Punks bieten neben melodischen 90s-Flair mit ausladenden Solos auch wieder Dancefloor-taugliche Hits, mit ein bisschen Shoegaze, R.E.M. und Kritik an der modernen Musikwirtschaft.
Sleepmakeswaves – “It’s Here, But I Have No Names For It”
Sleepmakeswaves neues Album „It’s Here, But I Have No Names For It“ zeigt erwartbar soliden Post-Rock mit elektronischen Elementen und verträumten bis harten Gitarren. Das Album wird das Genre nicht verändern, das ist auch nicht das Ziel; stattdessen zeigt es, wie die Band ihre Interpretation des Genres perfektioniert hat.
Heavy Temple – “Garden Of Heathens”
Mit dem zweiten Album von Heavy Temple „Garden Of Heathens“ erweitert die US-Band ihr Spektrum: weniger Doom, mehr Heavy-Rock. Sie navigieren zwischen Stoner- und Desert-Rock und ihr Spagat zwischen Retro und Eigenständigkeit gelingt meist. Mit starken Riffs und charismatischer Sängerin bleibt das Album unterhaltsam und mitreißend.
Love Sex Machine – “Trve”
Wer monumentalen Klang mit epischem Black-Metal-Flair sucht, wird bei Love Sex Machine neuem Album “Trve” fündig. Die Franzosen prügeln einem den existenziellen Schmerz direkt in die Seele und vermischen auf ihrem dritten Album mitunter auch genre-untypische Elemente.
Text: Hannah Rosenthal, Bea Gottwald