Platte der Woche: The National – “Laugh Track”
Etwa ein halbes Jahr nach “The First Two Pages Of Frankenstein” haben The National schon wieder eine Platte gemacht. Und dass “Laugh Track” durchaus ein bisschen als die kleine Schwester ihres Vorgängers gelten kann, zeigt sich nicht nur im ähnlichen Artwork der beiden, sondern auch in der Art, wie und mit wem die Band darauf ihre Songs gestaltet.
Adam Angst – “Twist”
Adam Angsts neues Album spaltet die VISIONS-Redaktion. Das unkonventionelle Werk überrascht mit vielfältigen Songs, vom Humor bis zur Deutschrock-Parodie. Es entlarvt Klischees, fordert heraus und zeigt eine facettenreiche Band, die sich nicht einengen lässt. “Twist” ist ein Album, das gegen den Strom schwimmt und zum Nachdenken anregt.
Kurt Vile – “Back To Moon Beach”
“Back To Moon Beach” war als EP angekündigt, sprengt mit gut einer Stunde Spielzeit aber deutlich den Rahmen einer solchen. Ein neues Album ist es aber auch nicht wirklich, da Kurt Vile hier vor allem alte Outtakes, unveröffentlichtes Material und Coverversionen versammelt. Ein heterogenes Sammelsurium von Ideen für Vile-Komplettist:innen.
Leto – “Leben und tot”
Auf ihrem neuen Album klingen Leto aus Hamburg direkter als auf den Vorgängern und machen aus Postpunk regelmäßig Post-Hardcore, der bei verehrten Szenebands wie Captain Planet, Turbostaat oder Love A andockt. Statt aber stilüblich die Verzweiflung regieren zu lassen, handeln viele Songs auf “Leben und tot” dagegen von starken Hoffnungen.
Feine Sahne Fischfilet – “Alles glänzt – alles live”
Feine Sahne Fischfilet liefern ein kraftvolles Livealbum, das das Konzertgefühl authentisch einfängt. Die Band präsentiert einen Mix aus aktuellen Songs und Best-of-Hits, während Frontmann Monchi die Menge animiert. Die Live-Atmosphäre wird lebendig: “Alles glänzt – alles live” vermittelt eindrucksvoll die Energie und Leidenschaft großer Sommerkonzerte.
Danny Brown – “Quaranta”
Mit dem Jpegmafia-Joint Venture “Scaring The Hoes” hatte Danny Brown im Frühjahr ein ordentlich schräges HipHop-Ausrufezeichen gesetzt, nun folgt am Ende des Jahres doch noch das “richtige” Soloalbum. Dieses ist ein spiritueller Abschluss der Themen, die er 2011 auf „XXX“ behandelte und von bedeutenden Lebensveränderungen inspiriert.
Iron And Wine – “Who Can See Forever Soundtrack”
Mit “Who Can See Forever” hat Regisseur Josh Sliffe dem Schaffen von Iron And Wine einen eigenen Film gewidmet, der gleichzeitig auch ein Live-Dokument des Songwriters ist. Und das nicht nur in Form des Films selbst, sondern auch in dessen Soundtrack gewordener Audiofassung, die ein pures und nahbares Session-Erlebnis darstellt.
The Dwarves – “Concept Album”
Die Dwarves verstecken auf ihrer zwölften Platte “Concept Album” hinter der rotzigen Schweinkram-Fassade ein nahezu durchperfektioniertes Punkrock-Songwriting mit jeder Menge Hit-Gespür. Das driftet gerne Mal in Richtung Power Pop, Hardcore oder Garagenrock ab und ist durchweg streitlustig und krawallig unterwegs.
Large Plants – “The Thorn”
Das zweite Album des Wolf People-Nachfolgeprojekts Large Plants, nach “The Carrier” vom letzten Jahr. Auch auf “The Thorn” lässt Jack Sharp mit seinem warmen Analogsound Erinnerungen an die Musik ersterer Band aufleben und schwimmt in tiefer britischer Prog-Nostalgie, probiert hier und da aber auch neue Kleinigkeiten aus.