Platte der Woche: Green Day – “Saviors”
Nach Jahren der scheinbaren Midlife-Crisis ist das neue Album von Green Day wieder eines, das zwar einmal mehr Punkrock und politische Inhalte in den Fokus rückt, aber es schafft so an die alten Ideen anzuknüpfen, dass etwas Hörbares dabei herumkommt. Auch wenn die Parallelen zu ihren vorherigen Alben teils erschreckend groß sind, macht es “Saviors” nicht weniger hörenswert.
Sleater-Kinney – “Little Rope”
“Little Rope” ist nach dem Unfalltod von Carrie Brownsteins Mutter und Stiefvater entstanden und ein Album der Trauer- und Schmerzbewältigung – das für Sleater-Kinney das vielleicht persönlichste Werk ihrer gesamten Karriere. Die Energie ist dabei mal behutsam und mal kraftvoll, in deren Emotionen es sich zu vertiefen lohnt.
Slift – “Ilion”
Auf seinem dritten Album “Ilion” emanzipiert sich das französische Trio Slift weiter von seinen einstigen Punk-Wurzeln und setzt für seinen Space-Psych-Postrock gewaltige Prog-Maßstäbe, die nach den Sternen greifen: Acht massive und von Gegensätzen geprägte Songs in 75 Minuten, die Geschichten erzählen und überwältigen sollen.
Omar Rodríguez-López – “Is It The Clouds?”
Im neuen Boxset-Giganten von Omar Rodríguez-López mag dieses Album als eines von insgesamt 57 Stück nicht viel ausmachen, für den Mars Volta– und At The Drive-In-Gitarristen ist es aber ein durchaus wichtiges, da er hier den Tod seiner Mutter vor einigen Jahren verarbeitet. Ergebnis ist ein ungewohnt sanftes Pop-Werk des Songwriters.
Ekkstacy – “Ekkstacy”
Vom rumpeligen Sound seines Albums “Misery” hat sich Ekkstacy auf dem selbstbetitelten Nachfolger weitgehend gelöst und ein Album mit großen Klangräumen, vielschichtigen Einflüssen und sogar einem Feature von The Kid Laroi aufgenommen. Ein Platz in einschlägigen Playlisten dürfte ihm damit sicher sein.
Lord Dying – “Clandestine Transcendence”
Die Basis des vierten Lord Dying-Albums “Clandestine Transcendence” bleibt weiterhin Sludge-Metal, auf diesem entwickeln sie aber den uferlosen Sound des 2019er-Vorgängers “Mysterium Tremendum” weiter. Der führt sie hier in alle möglichen Richtungen von Gothrock bis Death Metal und erinnert an vieles zwischen Motorpsycho und Morbid Angel.
Nick Oliveri – “N.O. Hits At All Vol. 8 & Vol. 9”
Mit gleich zwei neuen Teilen führt Ex-Kyuss– und QOTSA-Mitglied Nick Oliveri seine “N.O. Hits At All”-Serie fort und stellt auf beiden Platten einen wilden Stilmix zusammen. Mit dabei sind neben Gästen wie Slash oder He Who Can Not Be Named von den Dwarves unter anderem ein Mark Lanegan-Cover und ein Tribute-Song an GG Allin.
Yin Yin – “Mount Matsu”
Der Ausstieg von Yves Lennertz bei Yin Yin hat eine Lücke hinterlassen, die die Band jetzt als Kollektiv füllen muss. Dies führt dazu, dass die Niederländer auf ihrem zweiten Album “Mount Matsu” mehr auf Synths setzen, der instrumentale Psychrock mit allerhand Anleihen aus fernöstlicher Folkmusik bleibt aber der gleiche.