Platte der Woche: Militarie Gun – “Life Under The Gun”
Auf ihrem Debüt denken Militarie Gun ihren melodischen Hardcore immer weiter: Sie sparen weder an Härte noch machen sie es sich zum Ziel, ihre Musik trotz reichlich Indie-Einflüssen und Melodik unnötig massentauglich zu machen. Das Ergebnis ist ein kompromissloses “Life Under The Gun”, das Fans von Turnstile und sogar Blur bedient.
Portugal. The Man – “Chris Black Changed My Life”
Portugal. The Man ehren ihr verstorbenes Ehrenmitglied Chris Black. Funky und groovy und pendelt die Band und ihre Gäste zwischen Indie-Rock, Pop und HipHop. Von Selbstreferenzen und politischen Botschaften über Migrationspolitik bis hin zu elektronischen Spielereien demonstrieren Portugal. The Man ihre Superkräfte.
Swans – “The Beggar”
Swans demonstrieren, wie man Hörgewohnheiten konsequent unterläuft und mit 43-minütigen Tracks ein Statement in epischer Länge setzt. Zwischen Weltuntergangsszenarien und Todesfantasien trägt die Band ihren Hang zu apokalyptischen Post-Rock-Landschaften ebenso vor sich her, wie ihren künstlerischen Anspruch.
Geese – “3D Country”
Geese beweisen, dass der Begriff “Stagnation” nicht in ihrem Wortschatz vorkommt. Zwischen Wutausbrüchen, Gospelchören und einem Streifzug durch die Musikgeschichte – dieser reicht von den Strokes bis zu Blue Öyster Cult – schöpfen die New Yorker aus dem Vollen. Und zwar mit ordentlich Zynismus.
Albert Hammond Jr.- “Melodies on Hiatus”
Der Strokes-Gitarrist veröffentlicht den zweiten Teil von “Melodies On Hiatus” und macht aus einem Halben ein Ganzes – in gewisser Weise. Glatt, poppig und gesund ist die neue Platte, aber bleibt sie auch auf Dauer gedanklich hängen? Im Vier-Ohren-Test hat sich unsere Redaktion das neue Album vorgenommen.
Cable Ties – “All Her Plans”
Cable Ties unterlegen ihre Wut mit selbstermächtigenden Hymnen und kühlem Post-Punk. Inhaltlich bleibt das Album dabei von der Kritik am Patriarchat und den Missständen im Gesundheitswesen angetrieben. Tritt der Opener mit seinen Riot Grrrl-Einflüssen Türen ein, folgt mit “Mum’s Caravan” die Hinwendung zum Folk-Rock.
Kapa Tult- “Es schmeckt nicht”
Kapa Tult legen nach “Meinten Sie Katapult?” (2022) nach: Auf “Es schmeckt nicht” beweisen sie einmal mehr, dass sie die Kunst gesungener Wortspiele und doppelbödiger Texte aus dem Effeff beherrschen. Eine Band, die sich geschmeidig zwischen Progrock, LoFi-Folk und Indiepop und Punk bewegt.
Trophy Eyes – “Suicide And Sunshine”
Dass Trophy Eyes ein Händchen für eingängige und zugleich emotional sehr ergreifende Songs haben, unterstreichen sie mit ihrer neuen Platte. Melancholische und nahbare Texte verpacken die Australier in dynamischen Instrumentalen und schaffen Songs zum Mitweinen und Fäuste in die Luft werfen.
Cory Hanson – “Western Cum”
Aufbauend auf “Pale Horse Rider” veröffentlicht Cory Hanson eine Fortsetzung, die sich im Bereich von Indie, Folk, Psychedelic und Country austobt. Südstaaten-Romantik mit Akustikgitarren in bis zu proggiger Ausführung klingen definieren einen eigenen Sound von “traditionell”.