Platte Der Woche: The Kills – God Games”
Das sechste Studioalbum des Traditionsunternehmens von Alison Mosshart und Jamie Hince ist in keinster Weise ein innovatives, punktet jedoch noch immer mit lange bewährten Stärken: Zwielichtiger Schummer-Post-Punk, inspiriert von urbanen Lebensräumen und menschlichen Abgründen, den The Kills ein weiteres Mal spannend verpacken und vielschichtig aufbereiten.
Nirvana – “In Utero (30th Anniversary Edition)”
Zu jedem runden Geburtstag ist die Reissue dieses Grunge-Klassikers praller gefüllt und mit 50 bisher unveröffentlichten Songs ist das auch zum Dreißigsten von “In Utero” wieder der Fall. Ob sich die ganze Sache noch lohnt? Wenn nicht des Bonusmaterials wegen, dann auf jeden Fall für eine der wichtigsten Platten der 90er.
The Gaslight Anthem – “History Books”
Bruce Springsteen höchstpersönlich ist zu Gast auf “History Books” und adelt das Comeback einer Band, die auch neun Jahre nach dem letzten Album den Heartland Rock im Herzen trägt. Der fällt diesmal gemütlicher aus als vor der Pause und ist vielleicht eher was für Liebhaber:innen, das Songschreiben hat Brian Fallon aber nicht verlernt.
King Gizzard And The Lizard Wizard – “The Silver Cord”
Nach Thrash Metal, Folk, Jazz, Funk und allem, was man sonst so mit Gitarren anstellen kann, widmen sich die australischen Alleskönner jetzt mit neuer Hardware einem kompletten Album voll proggigem Electroclash, das von Proto-Synth bis Neunziger-Big-Beat viele Ästhetiken abdeckt. Spielspaß steht dabei wie immer vor Perfektion.
Egyptian Blue – “A Living Commodity”
Egyptian Blue sind ein echter Hoffnungsträger des britischen Post-Punks, der in den letzten Jahren unter anderem durch Zuspruch von Foals und Idles mächtig Aufwind bekommen hat. Mit “A Living Commodity” legen sie jetzt ein Debüt vor, das von atmosphärischer Shoegaze-Melancholie bis wuchtigem Hardcore eine ganze Menge kann.
Nobro – “Set Your Pussy Free”
Nobro liefern hedonistischen Partypunk und harmonischen Garage-Rock, mit dem sie ihre männlichen Mitstreiter getrost in die Tasche stecken. Inhaltlich thematisieren sie Substanzmissbrauch und die Aufbruchsstimmung ihrer Gründungsjahre, unterlegt mit sattem Sound und mehrstimmigen Harmonien.
DJ Shadow – “Action Adventure”
DJ Shadow präsentiert ein Album, das getrost als Soundtrack zu einem fiktiven Neo-Noir-Film durchgehen könnte. Inmitten nostalgischer Synthesizer, nervöser Breakbeats ist das Album ansonsten weitestgehend instrumental gehalten und schiebt einen auf die Tanzfläche, ohne dass man sich dem entziehen kann.
The Mountain Goats- “Jenny From Thebes”
Wer sich gefragt hat, was aus Jenny geworden ist, der kriegt mit dem Sequel “Jenny From Thebes” die Antwort. Von der “All-Hail-West-Texas”-Rebellin, haben The Mountain Goats nicht viel übrig gelassen. Von der Rastlosigkeit allerdings schon – untermalt von hallendem Schlagzeug und Streichakzentuierung.
Viji – “So Vanilla”
Berührungsängste kennt Viji nicht, wie sie mit “So Vanilla” eindrucksvoll beweist. Ruhige Stücke wie “Blanket” webt sie zwischen Emo-Gitarrenlinien ein, um bereits im nächsten Moment mit Post-Punk-Bass und motorischem Beat aufzuwarten. Einfallslosigkeit? Kann man ihr mitnichten unterstellen.
Magnolia Park – “Halloween Mixtape II”
Mit “Halloween Mixtape II” und ihrer Vorliebe für Romantik, Grusel und Klamauk, stimmen Magnolia Park einen schon mal auf Halloween ein. Eine wilde Fahrt durch die Geisterbahn, die von einer Mischung aus schnellen, Fuzz-Gitarren und Emo-, Pop-, Punk- und Trap-Einflüssen dominiert wird.