Platte der Woche: Mutoid Man – “Mutants”
Nach einigen persönlichen Veränderungen haben Mutoid Man umstrukturiert: Jeff Matz, sonst Bassist bei den Sludge-Metallern High On Fire, füllt nun den leeren Platz in der Supergroup mit Gitarrist und Sänger Stephen Brodsky (Cave In) und Schlagzeuger Ben Koller (Converge) auf. Nach ihrer 2017er Platte “War Moans” entwickeln sich Mutoid Man weiter, indem sie den Sound ihres dritten Albums mit Elementen aus Post-Hardcore, Metalcore Sludge- und Heavy-Metal kombinieren. Dazu kreieren Mutoid Man Überraschungsmomente, etwa mit Queens Of The Stone Age-Gesang.
Girlschool – “WTFortyfive?”
Mit “WTFortyfive?” erteilen Girlschool zehn Jahre nach ihrem bislang letzten Album ihren Fans eine Lehrstunde in Sachen Hardrock. Mit Snare-Drum und Twin-Gitarren ausgestattet, begibt sich die Band auf einen Höllenritt – mit Unterstützung von Biff Byford, Phil Campbell und Duff McKagan.
Yum Yum Club – “Full HD”
Die Nerven-Bassist Julian Knoth bildet mit seinem Bruder Philipp (Ex-Drummer von Die Nerven, Karies), Paul Abbrecht (Sloe Paul) und Marius Schwingel ein experimentelles Noiserock-Kollektiv. Die Mariachi-Trompeten, Synthies und wüster Free Jazz heben sich angenehm von anderen Seitenprojekten von Die Nerven ab.
Bethany Cosentino – “Natural Disaster”
Auf ihrem Solodebüt beschäftigt sich Bethany Cosentino (Best Coast) mit der Klimakatastrophe, verpackt in zehn Mainstream-taugliche Songs. So bilden Regenmangel, viel zu heiße Sommer und Waldbrände den thematischen Rahmen, während man sich an den Country-Pop-Sound von Shania Twain erinnert fühlt.
Velcros – “Spit Takes”
Auf ihrer Debüt-EP “Spit Takes” widmen sich Velcros Punkrock von seiner poppigen Seite – ähnlich wie Radioactivity. Den Sound der 60er und 70er lassen sie dabei zwar miteinfließen, geben sich mit Songs wie “Astronomical” aber auch melancholischen Momenten und ausufernden Fuzz-Gitarrenriffs hin.
Bush Tetras – “They Live In My Head”
Auf “They Live In My Head” begeben sich Bush Tetras auf einen Streifzug durch ihre eigene Musikhistorie. Diese umfasst 45 Jahre, in denen die New-Yorker:innen über No-Wave, Alternative- und Noise-Rock verschiedenste Phasen durchgemacht haben. Veredelt wird das Album durch handwerklich einwandfreies Songwriting.
The Gorge – “Mechanical Fiction”
The Gorge haben in ihren 20 Jahren Bandgeschichte noch nicht so viel veröffentlicht. Dafür bieten sie auf ihrem dritten Album “Mechanical Fiction” genügend Material, das die verschiedenen Elemente und Virtuosität modernen Prog-Metals voll ausschöpft: Dissonanz und Melodie mit Post-Hardcore-Hommage und Chorgesang.
Steve Marino – “Too Late To Start Again”
Steve Marino ist bestens mit Indierock vertraut: etwa an der Gitarre bei Hardcore-gone-Indie-Band Angel Du$t, Bugg oder Jacky Boy. Marinos zweites Album definiert sich durch den Klang des Indierocks der frühen 90er Jahre; mal akustisch, mal elektrisch und verzerrt, aber immer angenehm eingängig.