Seit die Rocknacht 1986 das erste Mal stattfand und die exotische Kombination aus The Mission, Rio Reiser, Cassandra Complex und Tuxedomoon durch die Bonner Biskuit-Halle und das WDR-Radio schallte, beweist Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz ein Talent für den Spagat zwischen hippem Zeitgeist und souveräner Zeitlosigkeit. So auch beim Jubiläum in diesem Jahr, der zweiten Rocknacht im Kölner Palladium. Tocotronic, Nada Surfs und die Shout Out Louds stehen für gänzlich verschiedene, aber jeweils exzellente Entwürfe von Indie-Rock. Wo Nada Surf mit jauchzend schöner Harmonie und die Shout Out Louds mit charmanter Brüchigkeit bezirzen, polarisieren Tocotronic nicht nur mit jeder neuen Platte, sondern auch mit ihrer manchmal als arrogant empfundenen Bühnenpräsenz. Calexico wiederum sind ein Genuss für alle, die musikalische Kompetenz und entspannte Country-/TexMex-/Latin-/Folk-Einflüsse zu schätzen wissen; The Revs der neue Rocktipp aus Irland, untergekommen beim Label von Haldern Pop.
Dieser auch bei jedem hornbyesken Indie-Nerd durchgehenden Aufstellung mit Live ausgerechnet einen Giganten unter den alternativen Rockbands als Headliner aufzusetzen, gehört zu der wunderbaren Unverblümtheit des stilistischen Spagates, für den die Rocknacht zu lieben ist. Mit “Songs From Black Mountain” kehrt die Band im April auf die Rockbühne zurück, die erste Single “The River” deutet bereits an, dass der harmonieselige Lavalampen-Kraftrock in seiner markanten Einzigartigkeit erneut polarisieren wird.
Tickets für das Event gibt’s im VISIONS Ticketshop.