Das dritte Album einer Band wird gern als das gefährliche, als das entscheidende für den weiteren Verlauf der Karriere beschrieben. Warum das so ist, wird vermutlich niemand so recht beantworten können. Die Sportfreunde Stiller legen am 29.03. eben jenes dritte Album – nach dem viel beachteten Erstling “So wie einst Real Madrid” und dem darauf folgenden “Die gute Seite”, mit dem ihnen der Durchbruch gelang – vor.
“Burli” in ein paar Worten: 13 Songs lang, ein gefühlvoller Klangspaß zwischen Samenzieher-Ballade und Arschloch-Punk, dabei aber in jedem Moment voll und ganz das, was man von dem Münchner Trio erwartet: Kleine Songs mit großem Po(m)p, kleine Lieder mit großem Gefühl, kleine Ideen mit großer Wirkung.
Die große Kunst der Sportfreunde ist seit jeher, mit einfachen Worten vieles zu sagen. Sie sind dabei weniger kess als Wir Sind Helden und weniger zweifelnd als Tomte. Sie sind offener, manchmal schmerzvoll direkt.
Aufgenommen wurde “Burli” wie schon die beiden Vorgänger im spanischen Javea. Dort hat sich bekanntlich Uwe Hoffmann, Haus- und Hof-Produzent von Die Ärzte, mitsamt allem Equipment (und einem eigenen Koch!) eingenistet. Ein Ort, an dem die Sportfreunde ihre Kreativität in aller Ruhe ausleben konnten.
Nachdem “Die Gute Seite” nach der Veröffentlichung vor zwei Jahren direkt auf Platz 6 der deutschen Album-Charts eingestiegen ist, liegen die Erwartungen seitens der Plattenfirma natürlich entsprechend hoch. Sicher ist, dass sich die drei Sympathen auf ein großes Medienspektakel rund um “Burli” gefasst machen können. Die erste Single-Auskopplung “Siehst Du das genauso?” rotiert bereits auf allen Kanälen, die anstehende Tour ist weitestgehend ausverkauft und zum Teil in größere Hallen verlegt worden. So ist das halt, wenn man Musik macht, die sowohl die pickelige ‘Bravo-Generation’, als auch den sesshaft gewordenen Wirtschaftsprüfer anspricht. Trotz allem: Die Sportfreunde bleiben sich auch im Jahre 2004 treu und machen ehrliche, gute Popmusik.
Das und mehr über das schwerste Bass-Solo aller Zeiten, Karaoke-Wettbewerbe und die heimliche Neigung zu Casting-Shows und weiteren strunzdummen TV-Formaten könnt ihr ab dem 26.03. in VISIONS Nr. 133 nachlesen.