“Tausend Türen, durch die ich lauf/ Mach ich eine zu, geh’n tausend neue auf/ Manche sind dünn, fein furniert/ Manche aus grobem Stahl, in Mauern zementiert”, singt Dennis Scheider auf “Türen” und besingt damit den Neuanfang, der mit jedem Schlussstrich einhergeht. Der ehemalige Muff Potter-Gitarrist läutet mit dem Song sein Soloprojekt ein: Die Tiere. “Türen” wirkt dabei wie eine Selbstprophezeiung, die das neue Kapitel in Scheiders Karriere vorwegnimmt.
Dieses neue Kapitel hält der Musiker, Produzent und Komponist in eindringlichen Gedanken und Beobachtungen fest, unterlegt mit seiner kraftvollen und prägnanten Stimme. “Ich sehe eine Zukunft – aber nicht hier”, heißt es am Ende des Songs. Drei Worte, mit denen er seinem Optimismus einen Bruch mit der Realität der Welt entgegensetzt. Ein Konzept, das er auch mit den restlichen Songs seiner EP anstrebt. Darauf pendelt er sich zwischen Kampfeslust und Resignation, Liebe und Fatalismus, geprägt von einer schnörkellosen Sprache und einer klar umrissenen Soundwelt.
Die ersten Kompositionen und Song-Skizzen für sein neues Projekt entstanden bereits vor vier Jahren. Mit befreundeten Musikern nahm er die Songs später in verschiedenen Berliner Studios auf. Das Finalisieren folgte mit Dennis Borger, der als Produzent und Gitarrist bei Betterov tätig ist. “Die Musik von Die Tiere zu entwickeln, fühlte sich wirklich so an, als ob ich gerade mein Debütalbum schreibe. Niemand hat Erwartungen daran, niemand hat darauf gewartet. Dieses Gefühl hat etwas extrem Befreiendes”, so Scheider.
Über seine Zeit mit der Band Muff Potter, bei der in den 90ern einstieg, erzählt er: “Muff Potter ist ein extrem wichtiger Baustein in meiner musikalischen Entwicklung, wir haben schon so früh angefangen, gemeinsam Musik zu machen. Aber genauso schön ist es jetzt, neuen Ufern entgegenzuschwimmen.”
Die Debüt-EP “Wir wollen nichts” erscheint am 3. Mai über Scheiders Label Richard Mohlmann Records.
Die Tiere – “Wir wollen nichts” (EP)
01. “Frieden & Krieg”
02. “Türen”
03. “Die Anderen”
04. “Wir wollen nichts”
05. “Bergab”