Wie begegnet man Antisemitismus, Homophobie und Frauenverachtung, wenn sie mit gewisser Selbstverständlichkeit im Rap artikuliert und auf Nachfrage als Kunst verkauft werden? Nachdem unser ursprünglicher Essay voller kritischer Fragen zum Thema viel Aufmerksamkeit, Zuspruch und Kritik erfuhr, wollten wir das Thema weiter verfolgen.
In VISIONS 305, die ab morgen am Kiosk liegt, hat unser Autor Sebastian Berlich deshalb in einem Debattenbeitrag eine Sicht auf das Thema präsentiert, die weniger von außen auf auf, sondern aus dem HipHop heraus kritisch auf die aufgeworfenen Fragen blickt – und dabei zahlreiche Protagonisten der Szene zu Wort kommen lässt. So kommen die Battle-Rapper Pilz und Retrogott zu Wort, diverse HipHop-Journalisten und auch Veranstalter aus dem Rap.
Dabei kristallisiert sich vor allem heraus: Die Befragten wollen ihre Szene nicht auf Ausfälle mancher Figuren reduziert sehen, sondern Rap als komplexes, teils widersprüchliches und historisch gewachsenes Kulturphänomen verstanden wissen, das sich mittlerweile zunehmend selbst kritisch reflektiert, auch wenn das gegenüber den Charterfolgen mancher Provokateure in der öffentlichen Wahrnehmung verblasst.
Ab morgen lest ihr die ganze Geschichte in VISIONS 305 – und natürlich interessiert uns auch weiterhin eure Meinung zum Thema: Diskutiert mit uns auf Facebook, Twitter oder Instagram, oder schreibt uns per Mail.
Damit auch alle, die jetzt erst auf die Diskussion aufmerksam geworden sind, sich ein Bild machen, worum es uns ging, stellen wir unsere ursprüngliche Geschichte aus VISIONS 304, in der wir zahlreiche kritische Fragen aufgeworfen hatten, hier als kostenlosen Download (rechts klicken und “speichern unter” auswählen) bereit.
Mehr zum Thema “Kunstfreiheit und Musik”:
– Interview Veranstalter “Don’t Let The Label Label You”
– Interview Rapperin Pilz
– Kommentar: “Der Ruf nach Zensur im Battle-Rap ist furchtbar bequem”
– Interview Journalistin Birgit Gärtner
– Interview Rapper Retrogott
– Interview Punkrocker Ingo Knollmann (Donots)
– großer Essay zu Homophobie, Antisemitismus und Frauenverachtung im Battle-Rap