Cloud Nothings – “Here And Nowhere Else”
Auf “Here And Nowhere Else” gehen Cloud Nothings den Weg weiter den sie 2012 mit “Attack On Memory” betreten haben. Die Platte ist noch punkiger und kratziger als ihr Vorgänger, klingt bei allem Krach und Gitarrengeschrammel aber trotzdem immer melodisch und eingängig. Wieder schweifen die Indierocker für einen siebeneinhalbminütigen Song ordentlich aus, kommen in “Pattern Walks” aber schließlich doch wieder in die Spur. Aber auch Neuerungen haben sich bei den US-Amerikanern eingeschlichen. “Psychic Trauma”, das heimliche Herzstück des Albums, kommt druckvoller, treibender und temporeicher daher, als man die Band bisher kannte. Vielleicht liegt das am Geheimrezept der Gruppe: Die LP hat sie größtenteils live eingespielt.
Cloud Nothings – “Here And Nowhere Else”
The Hold Steady – “Teeth Dreams”
In den letzten vier Jahren schlichen The Hold Steady recht ziellos umher, mit ihrem neuen Album “Teeth Dreams” hat die Indierock-Band wieder den richtigen Weg eingeschlagen. Geschichtsträchtiger Rock trifft auf die gewohnt liebevollen Kurzgeschichten-Lyrics, die sich dieses Mal hauptsächlich um Ängste drehen. Seinem Ruf als einer der besten Texter seiner Zunft wird Sänger Craig Finn dabei mehr als gerecht, Songs wie “I Hope This Whole Thing Didn’t Frighten You” und “On With The Business” machen deutlich, dass The Hold Steady gerade erst zur Höhstform auflaufen.
The Hold Steady – “I Hope This Whole Thing Didn’t Frighten You”
Steel Panther – “All You Can Eat”
Gespaltene Meinungen zum neuen Album von Steel Panther dürfte es nicht nur in unserer Redaktion geben: Die einen bejubeln den enthemmt-anzüglichen Poser-Rock der Band, andere wittern penetranten Pennälerhumor. “All You Can Eat” ist voll von absurd übersteigerten Männlichkeitsfantasien und ausschweifenden Gitarrensoli, die zusammen abgedrehte, kitschige Pop-Hardrock-Hymnen ergeben. Die kalifornischen Glam-Rocker liefern auf ihrem dritten Studioalbum Songs über Geschlechtskrankheiten und Drogen, klingen unangreifbar ironisch und bleiben ihrem authentisch parodierten, mächtig augenzwinkernden Hard-Rock weiterhin treu.
Steel Panther – Pussywhipped
Sean Carey – “Range The Light”
Eigentlich sitzt Sean Carey – seinen Vornamen kürzt er als Künstlernamen ab – in der Live-Band von Bon Iver am Schlagzeug, mit “Range The Light” veröffentlicht der Indie-Folk Künstler nun sein drittes Studioalbum. Die Songs darauf sind schwermütig und verträumt, trotzdem wirkt Careys Stimme ausgeglichen, so als ob der Sänger mit sich selbst im Reinen wäre. Das Gitarrenspiel erinnert an Kings Of Convinience, begleitet werden die Lieder aber neben elektronischen Elementen auch von ruhigen Streichern und Klavier. Carey weiß als gelernter Schlagzeuger aber die Songs auch rhytmisch zu untermalen.
Sean Carey – “Fire-Scene”
Unsere aktuelle Platte der Woche, “Cope” von Manchester Orchestra und alle weiteren wichtigen Neuerscheinungen findet ihr in unserer Übersicht.