Off! – “Wasted Years”
Auch auf ihrem dritten Studioalbum “Wasted Years” geht die Hardcore-Punk-Formation Off! keine Kompromisse ein. Auf 16 Songs zelebriert die Supergroup um Sänger Keith Morris 80er-Jahre-Hardcore der alten Schule und präsentiert ihre eigene Meinung in glaubwürdigen Texten. Dabei beschränken sich Off! wie gewohnt auf kurze Songlängen und ihren harten, rauen Sound. “Wasted Years” rast in nur 20 Minuten ins Ziel und knüpft nahtlos an den 2012 veröffentlichten, selbstbetitelten Vorgänger an.
Off! – “Hyptnotized”
John Frusciante – “Enclosure”
Fünf Jahre nach seinem Ausstieg bei den Red Hot Chili Peppers verfolgt John Frusciante mit seiner zwölften Solo-LP weiter seinen Weg zwischen Experimentalrock und Elektro-Avantgarde. Im Vergleich zum Vorgänger “PBX Funicular Intaglio Zone” sind die Stücke auf “Enclosure” für Frusciantes Verhältnisse recht konventionell strukturiert. Der Musiker selbst bezeichnet sein neues Album als sein “derzeit letztes Wort zu der musikalischen Aussage, die mit ‘PBX’ begonnen hat”.
John Frusciante – “Scratch”
Jan Delay – “Hammer und Michel”
Nach Soul und Funk schlüpft Jan Delay für sein neues Album in ein neues Rock-Gewand. Die Stimmen auf “Hammer & Michel” richten sich zum Beispiel in “Dicke Kinder” an “Kevin und Sandy” und “Remoulade und Fernsehen” oder in “Eingeladen” mit einem dicken Mittelfinger an alle, die sich angesprochen fühlen. Musikalisch ist das Album allerdings weniger eindeutig, als erwartet: Der proklamierte Rock-Delay macht Softrock und unterscheidet sich nur mit eben solchen Balladen vom Funk-Delay, der Songs wie “Tanzen” oder “Wacken” auch hätte schreiben können. Was dann ja auch schon wieder irgendwie eine gute Sache ist, schließlich war der für einige der stärksten Kartoffel-Funk-Nummern der letzten Jahre verantwortlich.
Jan Delay – “St. Pauli”
Triptykon – “Melana Chasmata”
Metal klang selten verzweifelter: Triptykon-Mastermind Thomas Gabriel Fischer, alias Tom Warrior, ist mit dem zweiten Album seines Metal-Quartetts “Melana Chasmata” vollends bei sich selbst angekommen. In einem 67-minütigem Trip führt das monumentale Werk den Hörer von fiesen Hasspredigten zu anmutigen Gothic-Nummer, vorbei an bittersüßen weiblichen Vocals bis hin zu abgrundtiefer Traurigkeit.
Triptykon – “Boleskine House”
Unsere aktuelle Platte der Woche, “Do To The Beast” von The Afghan Whigs und alle weiteren wichtigen Neuerscheinungen findet ihr in unserer Übersicht.