Mando Diao – “Aelita”
Wer immer noch der jungen schwedischen Rockband hinterhertrauert, die man 2002 guten Gewissens als die Erben der Rolling Stones sehen durfte, wird mit den Mando Diao von 2014 nicht glücklich werden: Die Musiker kultivieren hier endgültig die Verweigerungshaltung, die sich auf ihren letzten Alben und in Singles wie dem Tanzflächen- und Radio-Pop von “Dance With Somebody” schon andeutete. Statt einer modernen Version von 60er-Rock’n’Roll und -Psychedelic gibt es hier seifige 80er-Synthies, neonfarbenen Dance-Pop und kühlen Elektro-Soul. Darunter schlummert zwar spürbar das alte Songwriter-Talent von Gustaf Norén und Björn Dixgård – es ist unter dem dicken Popmantel aber manchmal nur schwer erkennbar.
Mando Diao – “Aelita”
Ray LaMontagne – “Supernova”
Vier lange Jahre mussten die Fans von Ray LaMontagne auf den Nachfolger des hochgelobten “God Willin and The Creek Dont Rise” warten. Das neue Album “Supernova” klingt entspannt und unbeschwert. Frühlingsgefühle machen sich schon bei der gleichnamigen Single breit. Die lässig-poppigen Melodien in “Airwaves”, “Pick Up A Gun” und “Smashing” sorgen für eine unbekümmerte Atmosphäre. Abgerundet wird die psychedelisch angehauchte Folk-Akustik durch die weiche Stimme des Singer/Songwriters. Insgesamt bietet die Platte zehn lässige Songs, die dem Grammy-preisgekrönten Vorgänger in nichts nachstehen.
Ray LaMontagne – “Lavender”
Ray LaMontagne – Lavender on MUZU.TV.
Ben & Ellen Harper – “Childhood Home”
Für sein neues Album hat der 44-jährige Ben Harper erstmals mit seiner Mutter Ellen zusammengearbeitet, die ihm das Musikmachen gewissermaßen in die Wiege gelegt hat: Sie war in zahlreichen Bands aktiv und hatte ihren Sohn bei den Proben oft dabei. Nicht nur deshalb passt es, dass die beiden das resultierende Album “Childhood Home” genannt haben: Thematisch setzten sich die folkigen Songs mit den Bequemlich- und Schwierigkeiten des Familienlebens auseinander. Sechs stammen aus Ben Harpers Feder, vier komponierte seine Mutter. Auch den Gesang teilen sich die beiden. “Childhood Home” wird dadurch zu einer ziemlich familiären Angelegenheit, deren warmherzige, leicht nostalgische Grundstimmung von der songwriterischen Erfahrung des Duos lebt.