Platte der Woche: Spotlights – “Alchemy For The Dead”
Apokalyptische Auseinandersetzung mit Tod und Vergänglichkeit: Inhaltsschwangere Texte bilden neben düsteren Sludge-Metal-Gitarrenriffs und Saxofon-Einschüben das Herzstück der vierten Spotlights-Platte “Alchemy For The Dead” und thematisieren dabei mit messerscharfer Präzision das Mysterium des Lebens.
The National – “First Two Pages Of Frankenstein”
Schonungslos ehrlich lässt Matt Berninger auf dem neuen Album alle Masken fallen, indem er inhaltliche Schwermut und Schamgefühl mit Klaviermelodien füllt, um bereits im nächsten Moment mit “Tropic Morning News” ein Kontrastprogramm aus tanzbaren Beats und einem kurzen Gitarrensolo anzubieten.
Mando Diao – “Boblikov’s Magical World”
Frei entfaltet mit einem durchdachten Indie-Albumkonzept oder wirre und kraftlose Umsetzung einer angestrebten Mischung aus alt und neu? Mando Diao machen aus ihren lezten beiden EPs “Stop The Train” und “Primal Call” zusammen mit weiteren Songs ein ganzes Album – zumindest teilweise.
Dave Hause- “Drive It Like It’s Stolen”
Dave Hause steht mit beiden Beinen im Leben. Das merkt man auch an seinen Songs: Darin geht es nun (fast) nicht mehr um ihn selbst – als Familienvater gibt es eben im Alltag weniger Spannendes zu berichten. Ernste Themen sind immer noch sein Ding, allerdings mit etwas weniger Dringlichkeit und Leidenschaft als zuvor.
Single Mothers – “Roy”
Vom Sinn und Unsinn aufgeblasener Egos: Mit ihrem neuen Album “Roy” liefern Single Mothers einen Abgesang auf vorherrschende Hierarchien und Wichtigtuerei in der Musikindustrie und schleifen dafür auch an ihren Hardcore-Kanten, um sich in eklektischer Indie-Soundästhetik zu suhlen.
Cash Savage & The Last Drinks – “So This Is Love”
Auf “So This Is Love” begibt sich Cash Savage auf eine Reise zu den Wurzeln dessen, was Begehren für sie als queere Frau ausmacht. Eingebettet zwischen knallenden Drumsets und balladesken Violinparts, stellt Savage ihre persönliche Kritik an stereotypen Geschlechterbildern lautstark in den Raum.
The Damned- “Darkadelic”
Nach einem holprigen Start kommen The Damned in Fahrt. Auf ihrem zwölften und gleichzeitig besten Album seit der Jahrtausendwende ist das Quintett unaufhaltsam: “Darkadelic” strotzt vor mächtigen Solis und erzählt ein spannendes Gothic-Pop-Drama.
Dangerface – “Be Damned!”
Hardcore-Parolen im Moshpit: Mit ihrem zweiten Album beweisen Dangerface, dass eingängige Hooks und ein von süffiger Punk-Attitüde durchzogener Galgenhumor verdammt viel Partystimmung heraufbeschwören können. Eine Platte, die sich mit ihrer Mischung aus Lebensbejahung und Verzweiflung selbst aufs Korn nimmt.
Indigo De Souza – “All Of This Will End”
Noch immer schreibt und singt Indigo De Souza Melodien, die Herzen brechen. Sie vereint sich mit dem Produzenten ihres letzten Albums “Any Shape You Take” und kombiniert Indie mit Pop und Noise in ausgeklügelten Arrangements und bewegt sich dabei von ruhig zu kratzbürstig. Positivität steht auf diesem Album im Vordergrund.
The Great Machine – “Funrider”
Das Trio aus Jerusalem nimmt sich viel vor. Die Tour durch die Wüste im alten Pontiac lässt an manchen Stellen etwas zu wünschen übrig. Das ist ein bisschen viel gewollt, kann aber für Fans von klassischem Stonerrock genau das sein, was draufsteht: Fun.