Mongol Horde – “Mongol Horde”
Folkrock-Sympath Frank Turner trägt sein Punkrock-Herz am rechten Fleck. Das beweist der Singer/Songwriter erneut mit dem selbstbetitelten Debütalbum seines Hard-/Metalcore-Seitenprojekts Mongol Horde. Neben Turner besteht das Trio aus Sleeping Souls-Keyboarder Matt Nasir und Ex-Million Dead-Kollege Ben Dawson. Stimmlich ist Turner auf den neuen Songs kaum wiederzuerkennen. Ohne Luft zu holen schreit sich der Brite lauthals von Song zu Song durch den dynamischen, zum 90er-Jahre orientierten Hardcore. Zynische Texte, hektische Rhytmuswechsel und plötzliche Wutausbrüche verpackt in unberechenbare 36 Minuten, die einfach Spaß machen.
Mongol Horde – Make Way
Macky Messer – “Where Do You Live?”
“Where Do You Live?” fragen Macky Messer auf ihrer neuen Debüt-EP. Das Desert-Rock-Quartett um Sänger und Gitarrist Menny Leusmann kommt jedenfalls aus Dortmund und präsentiert vier Songs, die zwar alle schon auf der Demo “Yellow Heart” zu hören waren, mit Hilfe von Produzent Kurt Ebelhäuser aber deutlich packender und frischer klingen. “Ooh Ooh”-Backings und das rhythmische Klatschen im Titeltrack verleihen dem Sound eine lässige und flotte Note. Die catchy Melodien fliegen mit einer unbeschwerten Leichtigkeit durch den groovigen, riff-betonten Desert-Rock und sorgen für eine sphärisch-entspannte Atmosphäre wie bei den jüngeren Alben der Queens Of The Stone Age.
Macky Messer – “Where Do You Live?”
Young And In The Way – “When Life Comes To Death”
Das Artwork macht schon unmissverständlich klar: Das neue Young And In The Way-Album ist hinterhältig und brutal. Songs, die lebensabgewandte Titel wie “Betrayed By Light”, “Fuck This Life” und “We Are Nothing” tragen, knüppeln einem irgendwo zwischen Crustpunk und Black Metal ordentlich einen drüber. Zu Turbo-Schlagzeug-Gekloppe und kanntige Gitarrenriffs röchelt dann Sänger Kable Lyall den letzten verbliebenen Lebensmut aus seiner Seele.
Young And In The Way – “Be My Blood”
Tweak Bird – “Any Ol’ Way”
Tweak Birds “Any Ol’ Way” nimmt es mit der Defition des Stoner-Rock nicht mehr ganz so genau: Auf dem zweiten Album der beiden Brüder Caleb Benjamin und Ashton Leech sind Einflüsse aus den unterschiedlichsten Spielarten des Rock zu hören. “A Sign Of Positivity” erinnert in seiner Verträumtheit etwa an den Psychedelic Rock von Tame Impala, wohingegen Benjamins knatschiger Gesang in “She Preach” eher in Richtung Surf-Punk zeigt. Das Grundgerüst bilden aber natürlich immer noch die Stoner-typisch dröhnenden Gitarren und das trockene Drumming.
Tweak Bird – “She Preach”
Unsere aktuelle Platte der Woche, “Glass Boys” von Fucked Up und alle weiteren wichtigen Neuerscheinungen findet ihr in unserer Übersicht.