Goat – “Commune”
Die schwedischen Psychedelic-Retrorocker Goat verstehen es, scheinbar wild zusammengestellte Elemente gekonnt zu verbinden. Das haben sie vor zwei Jahren bereits auf ihrem Debüt “World Music” bewiesen und wiederholen dieses Kunststück auf Album Nummer zwei. Auf “Commune”, vermengen die Psychedelic-Retrorocker einmal mehr Fuzz-Rock, Afrobeat, Kraut, Psychedelic und Soul zu einem stimmigen Ganzen. Hier greifen marschierende Voodoo-Rhythmen, knarzige Fuzz-Gitarren und fiebriger Gesang einwandfrei ineinander.
Video: Goat – “Hide From The Sun”
Nick Oliveri’s Uncontrollable – “Leave Me Alone”
Nick Oliveris Unberechenbarkeit ist berühmt-berüchtigt: Sein wildes Temperament verpasste einst den Queens Of The Stone Age das richtige Maß Explosivität und sorgte gleichzeitig für seinen Rauswurf aus der Band. Mit “Leave Me Alone” liefert der Hitzkopf zum zweiten Mal unter dem Namen Nick Oliveri’s Uncontrollable eine Soloplatte ab, auf der er macht, was er am besten kann: Mit Wut im Bauch und Punk im Geist rotzig drauflos rocken. Tatkräftige Unterstützung erhält er dabei von alten Kumpels und Weggefährten wie Marc Diamond und Blag Dhalia von The Dwarves und Bruno Fevery von Vista Chino, die Hintergrundgesang, Riffs und Gitarrensoli beisteuern.
Stream: Nick Oliveri’s Uncontrollable – “Leave Me Alone”
Shellac – “Dude Incredible”
Sieben Jahre haben sich Shellac bereits für den Vorgänger “Excellent Italian Greyhound” Zeit gelassen, genauso lange musste man jetzt auf den Nachfolger “Dude Incredible” warten. “Dude Incredible” ist ein faszinierendes Ungetüm, zwischen Heavy Blues, Noise und Grunge. Seine packenden, repetitiven Grooves stampfen direkt ins Kleinhirn und lassen einen noch Stunden später geplättet mit dem Kopf nicken. Die Band um “In Utero”-Produzenten Steve Albini zeigt mit “Dude Incredible”, dass ein unnahbares Album eine gewisse Reifezeit braucht, damit es einem nicht mehr aus dem Kopf geht.
Stream: Shellac – “Dude Incredible”
Tweedy – Sukierae
Das erste gemeinsame Vater-Sohn-Projekt von Jeff und Spencer Tweedy erscheint als gefühlvolle, Singer-/Songwriter-Platte. Die 20 Titel des Indie-Folk-Duos bringen für Wilco-Fans nicht unbedingt musikalisch Neues, trotzdem ist Sukierae ein schönes, eher ruhiges Familienprojekt geworden. Jeff Tweedys dunkle, melancholische Stimme und sein Gitarrenspiel sorgen für ein zartes bis vorsichtig ruppiges Album, das von Piano-Balladen bis zu raueren Gitarrenriffs alles bietet. Tweedy ist darauf immer dann am besten, wenn ein bisschen Konfrontation und musikalische Turbulenzen geschaffen werden. Manchmal sehnt man sich auf dem 70 Minuten langen Sukierae trotzdem nach ein bisschen mehr Wildheit und Abenteuer.
Stream: Tweedy – Sukierae (8 Songs)
Unsere aktuelle Platte der Woche, “Above & Down Below” von Aeges und alle weiteren wichtigen Neuerscheinungen findet ihr in unserer Übersicht.