Björk – “Vulnicura”
Björk entfernt sich mit “Vulnicura” wieder ein wenig von den Experimenten des Vorgängers “Biophilia”. Stattdessen knüpft die Sängerin mit einem thematisch wie klanglich geschlossenen Album an ihr Schaffen um die Jahrtausendwende an. Wie etwa auf “Vespertine” dominiert eine Kombination aus Beats und Streichern den Klang der bis zu zehn Minuten langen Stücke, die Björks Ternnung von ihrem langjährigen Partner Matthew Barney verhandeln. Gemeinsam haben beide Alben also auch eine introspektive Sichtweise, die den naturbetrachtenden Texten der Isländerin zuletzt abhanden gekommen war.
Video: Björk – “Lionsong”
Das Video zu “Lionsong” ist in Deutschland leider gesperrt. Da Björk “Vulnicura” aber nicht im Stream zur Verfügung stellen möchte, ist dieses Video der einzige Weg, einen Einblick in das Album zu geben.
Inventions – “Maze Of Woods”
Nicht mal ein Jahr nach ihrem Debüt veröffentlicht das Duo Inventions sein zweites Album. “Maze Of Woods” nimmt den Ambient-Postrock-Faden seines Vorgängers nahtlos auf und liefert verträumte Klangflächen ab. Auch mit dem zweiten Entwurf sind diese immer noch näher am Ambient von Matthew Coopers Soloprojekt Eluvium gebaut als an den Postrock-Epen von Explosions In The Sky. Deren Gitarrist Mark Smith bildet die andere Hälfte von Interventions und sorgt nach wie vor für vereinzelte, organische Akzente auf den elegischen Songs.
Album-Stream: Inventions – “Maze Of Woods”
Modest Mouse – “Strangers To Ourselves”
Acht Jahre ließen Modest Mouse ihre Fans auf einen Nachfolger zu “We Were Dead Before The Ship Even Sank” warten. Das Album schaffte es mit seinen vielfältigen Songs damals zur Schönheit der Ausgabe in VISIONS 169. Auf dem heute erschienenen “Strangers To Ourselves” gibt sich die Band ähnlich abwechlungsreich und schafft es, ihren Sound, der mit dem Label “Indie” eigentlich schon immer unzureichend etikettiert war, sogar noch um einige Facetten zu erweitern. Vom behutsamen Opener “Strangers To Ourselves”, über das zappelnde, hitverdächtige “Lampshades On Fire”, bis hin zum beatlastigen “Pistol”, das dem HipHop gekonnt Tür und Tor öffnet, bietet dieses Album ein Füllhorn an klug arrangierten Songs, die für das lange Warten mehr als entschädigen. Dass die Platte mit ihrem großen Songspektrum trotzdem homogen wirkt und jederzeit nach Modest Mouse klingt, spricht einmal mehr für die Band.
Album-Stream: Modest Mouse – “Strangers To Ourselves”
Harm’s Way – “Rust”
“Rust” ist nicht nur härter als seine Vorgänger, sondern klingt geradezu erschütternd, schwerer und vor allem aggressiver. Mit ihrem dritten Album haben sich Harm’s Way vom Hardcore mehr hin zu Metal bewegt. Der Einfluss der Hardcore-Szene Chicagos ist trotzdem immer noch klar erkennbar. Die säuerliche instrumentale Darbietung und dazu der unverkennbare Gesang von James Pligge – der schreit, knurrt und faucht – machen die Platte zum bisher stärksten Werk von Harm’s Way.
Album-Stream: Harm’s Way – “Rust”
Unsere aktuelle Platte der Woche, “Searching For Zero” von Cancer Bats und alle weiteren wichtigen Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.