No Fun At All – “Grit”
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert machen No Fun At All nun gemeinsam Punkrock – und klingen auf der neuesten Platte “Grit” doch so lebendig wie eh und je. Das machen sie schon mit dem Opener “Spirit” deutlich, der von der ersten Sekunde an mit polterndem Schlagzeug loslegt und die druckvollen Gitarrenriffs antreibt. Das folgende “No Fun Intended” öffnet mit rumpelndem Rock’n’Roll-Bassintro, “A Wonderful Affair” dagegen ist wohl der geradlinigste Song der Platte, der zum Schluss aber in ein sehr ausführliches und ausladendes Gitarrensolo mündet. Die Neuzugänge haben also nur Gutes bewirkt: Fredrik Eriksson, der 2016 den Gitarristen Christer Mähl ablöste und Stefan Bratt als neuer Mann am Bass erweisen sich als sehr gute Wahl. In dieser Formation können No Fun At All getrost ein Vierteljahrhundert weitermachen.
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Satanic Surfers – “Back From Hell”
Satanic Surfers machen ab der ersten Sekunde ihres neuen Albums “Back From Hell” klar, dass sie die alten geblieben sind. 13 Jahre nach der vorherigen Platte “Taste The Poison” haben die Schweden an nichts eingebüßt. Die erste Single “The Ursurper” brettert mit rasendem D-Beat und genauso stürmischem Gesang los, ohne jemals das Tempo zu drosseln, und geben das auch gleich für die nächsten neun Tracks vor, bei denen Satanic Surfers den Fuß nicht mehr vom Gaspedal nehmen. Um die allgegenwärtigen Drum-Salven flitzt die Band geschickt mit kreischenden Gitarrensolos, groovigen Bassläufe und den hohen, kraftvollen Gesang von Frontmann Rodrigo Alfaro, besonders beeindruckend demonstrieren sie das zum Beispiel auf “Going Nowhere Fast”. Mühelos infizieren Satanic Surfers rohe Energie in jeden einzelnen Song – und klingen, als wären sie nie weg gewesen.
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War On Women – “Capture The Flag”
Bei War On Women ist der Bandname das, wogegen sie sich mit ungebändigtem Zorn wehren: Ihre Musik ist ein furioser Beitrag zum Kampf für die Frauenrechte und gegen alle Patriarchen, die sie unterdrücken wollen. Was jedoch nicht das einzige Thema auf ihrem zweiten Album bleibt: In “Lone Wolves” macht die Band ihrem Unmut über die mangelnde Schusswaffen-Reglementierung Luft, natürlich bekommt auch Donald Trump an mehr als einer Stelle sein Fett weg. In “YDTMHTL” – kurz für die im Refrain gesungene Zeile “You don’t tell me how to live” – stehen sie entschieden für ihre persönlichen Freiheit ein. Musikalisch untermalen sie das mit konsequent rasenden Schlagzeugbeats und rotzigen Gang-Shouts, die ihren wichtigen Parolen den größtmöglichen Nachdruck verleihen – und Frontfrau Shawna Potter macht das mit so viel Schaum vorm Mund, dass sich reaktionäre Kleingeister vor Angst in die Hosen machen.
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Wrong – “Feel Great”
Wrongs neues Album heißt “Feel Great”, doch ihr Mantra ist das sicher nicht: Der düstere und dramatische Noiserock klingt alles andere als fröhlich. Die schweren und oft dissonanten, aber groovigen Riffs erzeugen eine aggressive Grundstimmung. Im Vergleich zum
Album-Stream: Wrong – “Feel Great”
Unsere aktuelle Platte der Woche, “Resistance Is Futile” von den Manic Street Preachers, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.