Platte der Woche: Body Count – “Carnivore”
Foto: Dirk Behlau
Seit dem Debütalbum sind fast drei Jahrzehnte Musik- und Bandgeschichte vergangen, doch Body Count begegnen jeglichem Wandel als massiver, rostfleckiger Anker in der Zeit. Mit Innovation kann “Carnivore” deshalb kaum aufwarten. Doch auch wenn vieles an den Vorgänger “Bloodlust” (2017) erinnert und sich die Themen aus Ice-Ts hartgekochten Cop-Killer-Geschichten wiederholen, hält sich die Band mit grimmigem Biss relevant.
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Pears – “Pears”
Berechenbarkeit ist das erklärte Feindbild von Pears. Bevor ihr Hardcore seinen Reiz verliert, schrauben sie lieber am eigenen Sound – und haben nun noch mehr Schrauben locker. Im Wechsel darf man sich hier zwischen brutal und eingängig den Kopf verdrehen lassen.
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Stephen Malkmus – “Traditional Techniques”
Nach dem Elektro-Geschwurbel von “Groove Denied” ist “Traditional Techniques” das Folk-Album des Pavement-Chefs. Malkmus hat schon aufregendere Platten aufgenommen, doch die Ruhe des Vortrags und die Weitläufigkeit der Melodien machen “Traditional Techniques” zu der Solo-LP, die man häufiger als alle anderen hören wird.
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Sheer Mag – “A Distant Call”
Sheer Mag verpacken Gesellschaftskritik und persönliche Probleme in Hardrock mit Riot-Grrrl-Elementen. Textzeile für Textzeile offenbart die Band aus Philadelphia eine Tiefgründigkeit, die man hinter ihren unbeschwerten 70er-Riffs nicht vermutet hätte. Mit einem halben Jahr Verspätung nun auch physisch in Deutschland erhältlich.
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Psychonaut – “Unfold The God Man”
Das Debütalbum der proggigen Post- und Psychedelic-Metal-Band Psychonaut besticht vor allem durch seine epische Wucht. Details wie das Stimmen der A-Seite auf 432 Hertz, weil das dem sagenumwobenen Kammerton entspricht, sind nett, aber klarer Nebenschauplatz im Vergleich mit dem durchweg gelungenen Songwriting der Belgier.
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Rosy Finch – “Scarlet”
Rosy Finch um Sängerin und Gitarristin Mireia Porto verbinden auf ihrem zweiten Album eine satte Portion Grunge mit der Energie des Alternative Metal der frühen 90er und einem gewissen Sludge-Appeal. 41 dreckige, düstere Minuten für Fans von Alice In Chains und frühen Hole.
Various – “The Turning” (Original Motion Picture Soundtrack)
Der von Lawrence Rothman (Living Things) mitgeschriebene und -produzierte Soundtrack zur Henry-James-Neuverfilmung schlägt mit seiner Besetzung, in der Henry James Courtney Love und Kim Gordon als Klammer für jüngere Kolleginnen wie Soccer Mommy, Mitski und Warpaint dienen, eine Brücke zwischen damals und heute.
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