Platte der Woche: Fontaines D.C. – “A Hero’s Death”
Fontaines D.C. gewinnen auf ihrem zweiten Album “A Hero’s Death” an Weitblick, mit einem schielenden Auge, das textlich wie schon sein Vorgänger “Dogrel” mit dem historischen Erbe der Iren liebäugelt. Die elf neuen Songs lösen sich los von Zwängen und Eintönigkeit, im stimmigen Duett zwischen Grian Chattens schulterzuckenden Vocals und bestärkenden Lyrics, die im Titeltrack unbeirrt versichern: “Life ain’t always empty”.
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NOFX & Frank Turner – “West Coast vs. Wessex”
Frank Turner covert NOFX und umgekehrt: Die ungleiche Paarung von US-Westküsten-Hardcore und britischem Punk-Singer/Songwritertum ergibt keineswegs nur plump nachgespielte Lieder, sondern Songs, die zwischen Ami-Slang und British-Noblesse auch musikalisch eine neue Sprache finden wie Turners post-punkige “Eat The Meek”-Version.
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Alain Johannes – “Hum”
Es ist eine mythische Erzählung: Eine Lungenentzündung ließ Alain Johannes in den Hades erfahrener Verluste hinabsteigen und Wochen später mit einem spirituellen Verarbeitungsbericht auf der Akustikgitarre wieder auferstehen – der mit klärendem Picking-Perlen und tief versöhnendem Folk-Summen eine körperliche Heilungserfahrung bringt.
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The Psychedelic Furs – “Made Of Rain”
Das Saxofon hat es aus den 80ern in die 2020er geschafft, doch der Punk ist den Psychedelic Furs über vier Jahrzehnte Bandgeschichte abhanden gekommen. Ihr erstes Album seit 29 Jahren wird von kühler New Wave-Schlichtheit und glatter Produktion dominiert – was man markant und eigen oder banal und seelenlos finden kann.
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Creeper – “Sex, Death & The Infinite Void”
Creeper sind von ihrem vorzeitigen Aus 2018 mit einem flamboyanten Konzeptalbum zurückgekehrt. In neuen Gewändern, die teils von Leonard Cohen und Nick Cave inspiriert wurden, erfinden sich die britischen Goth-Punks mit dem diesmal in Hollywood produzierten “Sex, Death & The Infinite Void” neu.
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Sankt Otten – “Lieder für geometrische Stunden”
Synthieflächen und Ambient-Graphen, das sind die eigenwilligen Klangkonstruktionen, die Sankt Otten in ihrem handgezeichneten Koordinatensystem aus Krautrock und Electronica in Bewegung setzen. Ihr elftes Album verspricht selbstgenügsame Stunden zwischen den Genreachsen, die Gelegenheit zur Neuberechnung des Innenlebens geben.
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