Platte der Woche: Steve von Till – “No Wilderness Deep Enough”
Neurosis-Frontmann Steve von Till nimmt uns an die Hand für eine Meditiation: Ganz ohne Gitarre und Schlagwerk schafft der Musiker eine Klang- und Gedankenwelt im Schwebezustand. Zu stimulierenden Synthesizer-Flächen ergänzt von sinnlichem Kammermusik-Instrumentarium reflektiert er seinen Platz in der Welt und ihrer Natur – gewohnt poetisch und wortgewandt. Da passt es, dass heute gleichzeitig sein erster Gedichtband “Harvestman: 23 Untitled Poems And Collected Lyrics” erscheint.
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The Fall Of Troy – “Mukiltearth”
Erst vor zwei Wochen angekündigt, erscheint heute das nach ihrem Heimatort Mukilteo benannte neue Album der Post-Hardcore-Frickler. Die erste Hälfte besteht aus Neuaufnahmen der allerersten Songs, die sie 2001 jung und motiviert an der High School schrieben. So unbeschwert klingt die neue, zweite Hälfte der Gegenwart nicht – doch The Fall Of Troy lassen “Mukiltearth” hoffnungsvoll enden. Physisch erscheint die Platte erst im Oktober.
Death By Stereo – “We’re All Dying Just In Time”
Efrem Schulz reicht es: Auf dem neuen Album seiner Hardcore-Band Death By Stereo lässt der Sänger all seine Wut aus über den katastrophalen Zustand der USA. Den vor der Nase aller aufkeimenden Faschismus brüllt er in “Free Gun With Purchase” nieder, sein ambivalentes Verhältnis zur Heimat in “California Addiction”.
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Jason Molina – “Eight Gates “
Fünf Jahre vor seinem Tod 2013 erkundete Jason Molina London allein, wozu er sich seine eigene Realität aufbaute. Die Musik, die während dieser Zeit entstand, minimalistisch und zeitweise im rohen Demo-Gewand, erhält daher ihren Namen: “Eight Gates” zeichnet ein achtes, imaginäres Stadttor Londons, durch welches Molina einweihend führt.
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The Stooges – “Live At Goose Lake”
Die Legende besagte bislang, dass Iggy Pops Stooges ihren Bassisten Dave Alexander nach dem letzten Konzert in orignialer Besetzung rauswarf, weil der – nervös oder zugedröhnt – keinen einzigen Ton gespielt haben soll. Beinahe auf den Tag genau 50 Jahre später, belegt der wiederentdeckte und restaurierte, einzige offizielle Mitschnitt der Show, dass das so nicht ganz stimmt. Ein spannendes Zeitdokument.
Year Of The Knife – “Internal Incarceration”
Year Of The Knife tragen mit ihrem Debütalbum dazu bei, dass 2020 als gutes Jahr für Fans von metallischem Hardcore in Erinnerung bleibt. Mit brutaler Soundgewalt (produziert von Kurt Ballou) verarbeitet Frontmann Tyler Mullen extrem düstere Gedanken, in der Hoffnung, gestärkt heraus zu gehen.
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