Platte der Woche: Bright Eyes – “Down In The Weeds, Where The World Once Was”
Während Teile der USA sediert von Opioiden leben und andere noch immer ohne fließendes Wasser zubringen, erreicht der Verfall auch das persönliche Leben von Conor Oberst. Auf der ersten Bright Eyes-LP seit neun Jahren räumt er vor orchestralen Arrangements mit Trennung, Tod und dem Älterwerden auf und entbirgt dabei doch eine seltsame Schönheit in all dem Hässlichen.
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Blues Pills – “Holy Moly!”
Es ist es entschieden: Auf Blues Pills‘ drittem Album möchte Frontfrau Elin Larsson keine polierte “Lady In Gold” mehr sein, sondern als “Proud Woman” ganz mit dem Hard- und Bluesrock der 70er durchbrennen. Ein modernes Hippie-Happening, dem bei aller Wildheit nie das Gespür für soulige Gefühlsmomente abhanden kommt.
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The Killers – “Imploding The Mirage”
Es Bands zum Vorwurf zu machen, dass ihr Sound nach einer ertragreichen Diskografie nun im Kommerziellen angekommen sei, ist natürlich infantil. The Killers geben sich auf ihrem sechsten Album durchaus gefälliger, bereichern die wüste Pop-Landschaft auf diese Weise aber mit ein paar Refrains, zu denen man sich wunderbar selbst feiern kann.
The Notwist – “Ship”
Die bayrischen Indie-Electronic-Helden kündigen mit diesem drei Songs starken EP-Vorgeschmack praktisch ihr nächstes Album an. Wenn wir hiernach gehen, dann bleibt weiterhin etwas vom vertrauten Notwist-Sound, doch hinzu kommen viele Gastbeiträge, spannende Percussions und ausufernde melodische Experimente.
Bully – “Sugaregg”
Alicia Bognanno, die nun allein hinter dem Namen Bully steht, kanalisiert die neu gewonnene Stabilität in ihrem Leben dank der passenden Behandlung für ihre bipolare Störung in eine moderne Grunge-Platte, die nirgendwo besser erscheinen könnte als bei Sub Pop. Ihre stürmischen, kratzigen Songs sind voller Willensstärke, Trotz und einer Leichtigkeit, die ihnen bisher fehlte.
“Entropy – “Liminal”
“Liminal” ist ein Grenzgang, der irgendwo zwischen den Territorien von Shoegaze, melodischem Alternativerock und düsterem Grunge verläuft. Zu ausgefeiltem Songwriting und vielschichtigen Gefühlslandschaften gibt es auf dem Debüt der Hamburger auch ein bisschen Noiserock-Schmuddel, den sie möglicherweise direkt von den Label-Kollegen Heads importiert haben.