Platte der Woche: Motorpsycho – “The All Is One”
Die Realität kapituliert in Håkon Gullvågs Bildern vor psychedelischem Mutwillen – und dem widerum können die Prog-Heroen Motorpsycho natürlich nicht widerstehen. Ihre Gullvåg-Trilogie beenden sie mit einem Opus magnum Jazz-inspirierter Freigeistigkeit, das auch nach einem 40-minütigen Fünfteiler längst nicht seinen Höhepunkt erreicht hat.
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Metallica – “S&M2”
Dass Metal und Klassik in Kombination eine wahre Meisterschaft des Pathos’ entfalten können, bewiesen Metallica auf “S&M” mit pompöser Geste. 20 Jahre später schließen sich die Thrash-Titanen auf großer Bühne wieder mit dem San Francisco Symphony zusammen, um ihren Status 80-fach verstärkt in den fernen Konzerthimmel zu projizieren.
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Ulver – “Flowers Of Evil”
Von den Anfängen im Black Metal bis zum zwölften Studioalbum war es ein langer Weg, doch wer genau hinhört, trifft bei Ulver auch heute noch die Dunkelheit alter Tage an. Die lauert unter den Tanzflächennebeln kühlen 80s-Düster-Pops in Texten über Tod und Teufel der realen Welt.
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Pain Of Salvation – “Panther”
Nur wer unangepasst ist, kann Kunst schaffen, die für sich allein steht – so Daniel Gildenlöw, der das zwölfte Album seiner Band in der Rolle als “social outcast” im Alleingang entwarf. Wer sich an der One-Man-Show um Gildenlöws Großvisionen nicht stört, kann ihm bei allem futuristischen Pathos auch keinen mangelnden Innovationswillen unterstellen.
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Narrow Head – “12th House Rock”
Die verträumten Shoegaze-Momente der Anfangstage haben Narrow Head längst veräußert und sich dafür eine ranzige Couch gekauft, auf der sie melancholisch herumgammelnd im Oversize-Siff von Nirvanas “Bleach” entspannen. Davon kann man auch zwei Jahrzehnte nach den Neunzigern nie genug hören.
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Girls In Synthesis – “Now Here’s An Echo From Your Future”
Girls In Synthesis versuchen erst gar nicht, einen guten ersten Eindruck zu machen – ihre giftigen Noiserock-Tiraden punkten nicht mit Freundlichkeit. Das Londoner DIY-Trio spuckt seine gallige Wut auf die Gegenwartspolitik und demonstriert unter Produktion von Ex-Sleaford Mods-Manager Steve Underwood, dass Great Britain keinesfalls nur höflich kann.
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Dream Nails – “Dream Nails”
Dream Nails‘ nostalgisch-poppiges Debüt ist perfekt, um dazu die Vorstadt unsicher zu machen und die aufgeschürften Knie mit bunten Dino-Pflastern zu verarzten. Wer sich diesen späten Riot Grrrls auf die falsche Weise nähert, trägt verdienterweise selbst ein paar blaue Flecke davon, schließlich gilt: “Hey mister/ Get your hands off my sister”.
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